Die Sittener Rebbergterassen und ihre Trockensteinmauern sind Teil des kulturellen Erbes des Wallis. Die Gemeinde Sitten möchte dieses Kulturgut erhalten und lanciert ein Gesamtprojekt für die Instandstellung und die Verbesserung der landwirtschaftlichen Strukturen. Der Staatsrat hiess die Instandstellung von 1'270 m2 Trockensteinmauern im als prioritär eingestuften Gebiet «Clavau / Tous-les-Saints» gut.

Die historischen Weinbauterrassen rund um die Walliser Hauptstadt Sitten werden für rund 23 Millionen Franken saniert. Von den 60 Kilometer Trockensteinmauern müssen 7 Prozent erneuert werden. Die Arbeiten beginnen nach der Weinlese im Herbst.

Der ausgedehnte und verstreute Sittener Rebberg im Terassenanbau stellt mehr als 375 ha Kulturland beidseits des Rhonetals dar. Die Trockensteinmauern, Bausteine dieses Symbols des Walliser Kulturerbes, sind meist gut erhalten. Mehrere Abschnitte sind jedoch beschädigt oder gar eingestürzt. Die Gemeinde Sitten stellte nun ein Gesamtprojekt für die Instandstellung, unterteilt in acht Gebiete, vor. Das Gebiet «Clavau / Tous-les-Saints» (105 ha) wurde hierbei als prioritär eingestuft und wird als erste Etappe in Angriff genommen.

Die obersten Terrassen der Domaine de la Cotzette werden von bis zu 18 Meter hohen Trockensteinmauern gestützt. (Bilder: Gabriel Tinguely)

Der Vorrang wird dem 105 Hektar grossen Gebiet Clavau/Tous-les-Saints eingeräumt. Die Kosten für diese erste Etappe belaufen sich auf 1,22 Millionen Franken.
Neben den Trockensteinmauern werden auch das bestehende 5,8 Kilometer lange Bewässerungssystem saniert sowie Zugangswege renoviert oder neu gebaut. Zudem sind punktuelle Verbesserungen des Wasserabflusses aus den Terrassen geplant.

Unterhalb der Domaine de la Cotzette bringt die 1453 gebaute Bisse de Claveau Wasser aus der Gemeinde Ayent (Fassung, 702 M.ü.M) über 7,5 Kilomter nach Sion (560 M.ü.M, Ende). Das Wasser dient zur Bewässerung der Rebberge von Ayent, Grimisuat und Sion. Entlang der Bisse führt ein Wanderweg.

Diese Instandstellung entspricht dem ersten Jahresprogramm. Der Kostenvoranschlag beträgt 1,22 Millionen Franken und wird in Höhe von 756'000 Franken subventioniert. Die Arbeiten beginnen nach der Weinlese 2015. Neben dem Erhalt der Landschaft im Terrassenanbau (7 % der gesamten 60 km Trockensteinmauern müssen erneuert werden), werden das bestehende Bewässerungssystem von 5,8 km saniert sowie 1 km Zugangswege renoviert oder gebaut. Zum Schluss sind noch einige punktuelle Verbesserungen des Wasserabflusses geplant. Die Kosten des Gesamtprojekts werden auf ca. 23 Millionen Franken geschätzt.

Die Stadt Sitten übernimmt die Rolle des Bauherrn. Es ist nicht nötig, eine Bodenverbesserungsgenossenschaft einzurichten.

Der Staatsrat nahm das Vorprojekt als Richtplan mit der Realisierung der Massnahmen pro Einzelprojekt je nach vorhandenem Jahresbudget zur Kenntnis.

Staatsrat Jean-Michel Cina präsentiert das erste Projekt der Sanierung der Rebmauern (mitte). Benoît Fournier, Vize-Präsident der Stadt Sion (links), und Steeve Maillard, Bezirksingenieur (rechts). (Bild: zVg)

Diese Massnahme reiht sich in die Kontinuität der kantonalen Unterstützungpolitik zum Erhalt der Rebberge im Terassenanbau mit Trockensteinmauern ein. Weitere Projekte laufen zurzeit in acht Walliser Gemeinden (Fully, Visperterminen, Bovernier, Vétroz, Martigny, Martigny-Combe, Raron und Leuk). Der Kanton ist mit diesem grossen finanziellen Aufwand zugunsten des Weinbausektors einverstanden, um langfristig eine Landwirtschaftszone.

Die Dienststelle für Landwirtschaft des Kontons Wallis hat den aktuellen Zustand der Trockenmauern dokumentiert. Einige Bilder davon wurden zur Verfügung gestellt.

Eingestürzet Mauern und nachträglich angebrachte Wasserleitungen:

Notdürfitg gestützte und behelfsmässig reparierte Mauern:

Sachgerecht reparierte Trockensteinmauern und -treppen: