Petite Arvine

Herkunft

Die Petite Arvine ist eine sehr alte autochtone Rebsorte. Ampelographen konnten auch mittels Genanalysen keine Verwandtschaft zu anderen Rebsorten feststellen. Die Herkunft ist unbekannt. Der aus dem Lateinischen abgeleitete Name bezieht sich möglicherweise darauf, dass die Rebe über das savoyische Arvetal ins Wallis gelangte. Ob die Römer die Rebe ins Wallis brachten ist eine Vermutung. Ebenso ist die Meinung, die Petite Arvine sei vom Wallis ins Aostatal gebracht worden eine Vermutung.
Die mit ihr nicht verwandete Sorte Grande Arvine wurde aufgegeben. Deshalb wird of die Kurzform «Arvine» verwendet.


Verbreitung

Petite Arvine wird im Wallis und im angrenzenden Aostatal in Italien angebaut. Im 19. Jahrhundert wurde die Rebsorte vor allem in der Region von Martigny und Fully angebaut. Kleinere Bestände gab es aber im ganzen Kanton. Als heikle Sorte musste sie robusteren Sorten wie der Chasselas weichen. In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie gerademal auf 14 Hektaren gepflegt. Erst mit der Überproduktion an Fendant in den Jahren 1982 und 1983 haben sich Winzer auf die Alte Sorte besonnen. Gleichzeitig begannen sich vom Massenwein gesättigte Weinliebhaber für Spezialitäten zu interessieren. Heute beträgt die mit Petite Arvine bestockte Fläche im Wallis bei 150 Hektaren.

Petite Arvine Wallis




Eigenschaften

Die Petite Arvine ist einen Mimose unter den Rebsorten. Sie wächst nur auf allerbesten sonnigen und windgeschützten Terrassen-Lagen. Diese dürfen aber nicht allzu trocken sein. Sie bevorzug magere Böden und reagiert sehr sensibel auf Herbizide. Die Rebsorte treibt früh aus, reift aber fast als letzte innerhalb des Rebsortensortiments des Wallis, 20 bis 30 Tage nach dem Chasselas. Ihr Vegetationszyklus ist sehr lang. Die walzenförmigen Trauben tragen kleine, runde Beeren mit dünner grünlich-gelber Haut. Meist erbringt die Petite Arvine ein Mostgewicht von 95 bis 110 Grad Öchsle. Ihr feines, schmelzendes und delikates Beerenfleisch verleiht dem Wein eine unnachahmliche Typizität.
 
Petite Arvine RAC




Weintyp

Die im Wallis heimische Petite Arvine ist eine rare und kostbare Perle. Aus ihren Trauben werden seit dem Jahr 1602 begehrte Spezialitäten gekeltert. Die Petite Arvine ergibt trockene, hellgelbe und überaus feine Weine. Sie duften nach Glyzinienblüten und Honig, rosa Grapefruit, Limone und Ananas. Vollreif geerntet erinnert der Duft an Rhabarber. Im Gaumen wirken die Weine lebhaft, gar rassig mit leicht salzigem Nachgeschmack.
Aus Petite Arvine werden aber auch ausgezeichnete Dessertweine, in der Art einer Trockenbeerenauslese, mit den Aromen von Zitronenfrüchten und Ananas gekeltert. Dieser Wein kann schon in seiner Jugend getrunken werden, besitzt aber auch ein gutes Alterungspotential.
In besonderen Jahren entwickeln die Trauben Edelfäule (Botrytis). Diese Süssweine duften leicht nach Pilzen und Safran. Süssweine aus edelfaulen Trauben, die in Barriques ausgebaut werden, gelangen mit dem Label «Nobilis» auf den Markt.


Synonyme

Arvine


Auswahl von Produzenten, die Petite Arvine anbauen:


Philippe Varone Vins SA
Philippe Varone


Maison Bercoula
Amédée Mathier


Cave Bertrand Gaillard SA
Bertrand Gaillard


Cave Tsallin
Antonio Pinho


Alexandre De Torrenté Sàrl
Alexandre De Torrenté


Cave les Deux Crêtes
Gérald Clavien


Imesch Vins Sierre SA
Rouven Welschen


Cave Mandolé – Thétaz Noël et Fils
Didier Thétaz


Cantine Latini SA
Samuel Latini


Cave Maurice Zufferey
Maurice Zufferey


Cave Les Collines
Pierre Dorsaz


Régence Balavaud SA


L'Orpailleur Frédéric Dumoulin SA
Frédéric Dumoulin


Cave Valentina Andrei
Valentina Andrei


Cave Beltrami & Fils SA
Attilio Beltrami


Cave Le Banneret
Jean-Charles Maye


Cave du Lac
Elia Gabrieli


La Cave de Goubing
Olivier Jacquod


Cave la Liaudisaz
Marie-Thérèse Chappaz


Albert Mathier & Söhne AG
Amédée Mathier


Chai du Baron
Patrice Walpen


La Petite Cave Sàrl
Jean Carrupt


Rouvinez Vins SA
Dominique Rouvinez


Cave du Rhodan
Olivier Mounir


Domaine du Grand Brûlé
Pierre-André Roduit


Cave de Bovanche
Nicolas Jacquier


Louis Comby et Fils
Gratien Comby


Cave Corbassière
Jean-Luc Cheseaux-Sierro


Adrian & Diego Mathier, Nouveau Salquenen AG
Diego Mathier


Biocave
René Güntert


Domaine de Ravoire
Amédée Mathier


St-Gothard, Cave
Philippe Mettaz


Les Fils de Charles Favre SA
Eric Léger


Cave St-Mathieu
Jean-Louis Mathieu


La Petite Saviésanne Sàrl
Gaël Roten


Azienda Vitivinicola Giromit Sagl
Fabio Zanini


Vinigma GmbH
Valentin Jakob Schiess


Cave des Amandiers
Alexandre Delétraz


Maison Gilliard SA
Stéphane Maccaud


Domaine de Chèrouche
Andrea Grossmann


Cave de la Rameau
David Carruzzo


Abbet, Cave Christophe Abbet
Christophe Abbet


Domaine Wannaz
Gilles Wannaz


Cave Sinclair
Gilles Berclaz


Cave de l’Orlaya
Mathilde Roux


Artisan Vigneron – Reto Mueller
Reto Mueller


Château Constellation SA
Claude Thiéry


Thierry Constantin
Thierry Constantin


Cave de la Pierre
Samuel Clavien


Magliocco X Magliocco
Mikaël Magliocco


Agriloro SA
Meinrad Perler


Weinberg Belmite Altdorf Uri
Ruedi Schuler


Jean-René Germanier SA
Jean-René Germanier


Cave des Tilleuls
Laurent Héritier


Provins Valais
Michel Charbonnet


Renaissance Vins
Christian Roth


Cave des Places, Laurent Hug SA
Laurent Hug


Domaine de Beudon
Jacques Granges-Faiss


Z-Vins
Ludovic Zermatten


Cave de la Brunière
Christophe Morand


Fontana, Cantina
Fortunat Morell


Cave La Colombe
Grégoire Dessimoz


ô fâya farm
Ilona Hunkeler