Heida / Païen

Herkunft

Heida oder Païen gelangte aus dem französischen Jura ins Wallis. In der Franche-Comté wird die Sorte Savagnin, beziehungsweise Savagnin blanc genannt. Im französischen Jura wird aus ihr der «Vin Jaune» gekeltert.
Der berühmte Ampelograph Pierre Galet behauptet, dass Savagnin mit der früher in Deutschland, Österreich, Ungarn und im Elsass verbreiteten Traminer-Rebe identisch ist. Diese Behauptung konnte mittels DNA-Analysen bestätigt werden. Bei diesen Analysen hat sich auch herausgestellt, dass Traminer und Gewürztraminer wohl den gleichen Familienstamm haben, aber nicht identisch sind. Gewürztraminer / Savagnin Rose ist eine Mutation aus der Traminer / Savagnin und ist somit eine eingenständige Rebsorte geworden.
Weine aus Traminer-Trauben sind bekannt für ihr ausgeprägtes Aroma und für die Langlebigkeit. Dies gilt auch für den Savagnin und den Heida: Man kann ihn ohne Bedenken 20 - 30 Jahre im Keller aufbewahren.


Verbreitung

Heida ist eine Rarität, die in den hochgelegenen Rebbergen von Visperterminen angebaut wird, wo die warmen Föhnwinde die Reifung der Trauben begünstigen. Sie wird bis auf eine Höhe von 1000 Meter über Meer angebaut. Die Rebberge von Visperterminen gelten als die höchsten Rebpflanzungen nördlich der Alpen. Früher wurde Heida fast ausschliesslich im Oberwallis angebaut. Heute kommt sie in den Weinbergen des französischsprachigen Wallis zur Geltung, wo ihre Vorzüge und ihre Originalität vollkommen anerkannt werden.
Unter dem Namen Gringet bildet die Traube einen Bestandteil des Schaumweins von Ayse (Savoie) und in Ungarn heißt die Sorte Fromentin.
Beim im Elsass unter dem Namen Klevener de Heiligenstein vermarkteten Wein handelt es sich um ein Produkt der Rebsorte Savagnin Rose, die vermutlich eine Mutation der Savagnin ist.


Eigenschaften

Die Erträge sind recht gering. Doch der Anbau der schwierigen Rebsorte rechtfertigt den hohen Endpreis des Weins.
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
  • Die Triebspitze ist offen. Sie ist weißwollig behaart. Die Triebspitze ist weißgrünlich mit karminrotem Anflug gefärbt. Die Jungblätter sind leicht wollig behaart und von gelblicher Farbe.
  • Die kleinen Blätter sind meist ganz (allerdings selten fünflappig und tief gebuchtet). Die Stielbucht ist lyrenförmig und nur leicht offen. Das Blatt ist stumpf gezahnt. Die Zähne sind im Vergleich zu anderen Sorten mittelgroß.
  • Die walzenförmige Traube ist klein und dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind klein und von weisslicher Farbe. Der Geschmack der Beeren ist neutral. Die Beerenschale ist dickwandig
Die mässig wuchskräftige Rebsorte reift ca. 20 Tage nach dem Gutedel und gilt somit als früh reifend. Die Erträge sind meist gering, so dass durch eine gezielte Reberziehung eine Ertragssteigerung eingeleitet wird. Durch die dicke Beerenschale ist die Sorte kaum anfällig gegen Rohfäule und kann daher bis in den Dezember am Rebstock verbleiben. Anfällig ist die Sorte gegen den Echten Mehltau.


Weintyp

Der Wein ist meist goldgelb. Heida besitzt ein delikates Bukett mit Aromen von Nüssen, Haselnüssen, Vanille und Honig und wirkt manchmal etwas Rauchig. Im Mund präsentiert er sich frisch und körperreich mit einer schönen Lebhaftigkeit und einem langen Abgang.


Synonyme

Adelfranke, Blanc brun, Blanc court, Bon blanc, Christkindeltraube, Dreimaenner, Dreimannen, Dreipfennigholz, Feuille ronde, Fleischweiner, Fourmenteau, Frankisch, Frenschen weiß, Frentsch, Fromenteau, Fromenté, Fromenté blanc, Fromentin, Gelbleder, Gentil Blanc, Gringet, Heida, Heidenwein, Kleinbraun, Marzimmer, Milleran, Naturé, Naturé blanc, Naturé jaune, Naturé vert, Naturel, Noble vert, Paien, Sauvagneux, Sauvagnien, Sauvagnin, Sauvagnon, Sauvagnun, Sauvoignin, Savagnin blanc, Savagnin jaune, Savagnin vert, Savoignin, Servoignier, Servoyen blanc, Tokayer, kleiner Traminer, weißer Traminer , Viclair, Vigne blanche, Vigne du Marechal und Weisskloevner