Chambourcin
Herkunft
Chambourcin ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Seyve Villard 12-417 x Chancellor (Seibel 7053). Die Kreuzung der Hybride durch den Franzosen Joannes Seyve (1900-1966) aus der berühmten Züchter-Familie Seyve-Villard. Das genaue Datum der Kreuzung ist unbekannt. Die Verbreitung der Sorte erfolgte jedoch ab dem Jahr 1963. Joannes Seyve hat leider keine Unterlagen der Kreuzung hinterlassen, so dass die Abstammung nicht hundertprozentig sicher festgestellt ist. Der Name Chambourcin stammt von einer Gemeinde Namens Bougé-Chambalud im Département Isère. Dort besaß Seyve ein Versuchsfeld. Eine Hybride ist eine Kreuzung zwischen zwei Rebenarten wie Vivis vinvifera (Europäerrebe) und Vitis rupestris (Amerikanerrebe).
Verbreitung
Die für sommerwarme Gegenden mit Winterfrostgefahr geeignete Sorte wird vor allem im Rhône-Tal in Frankreich Angebaut. Verbreitung findet sie in den USA um die Finger Lakes und den Lake Erie sowie in den Ostküstenstaaten Arkansas, Michigan, New York, Ohio und Virginia. Chambourcin ist auch im australischen Hunter Valley, in Neuseeland, in Georgien und in der Schweiz im Tesisn anzutreffen.
Eigenschaften
Chambourcin ist eine spät reifende Sorte (wie Merlot) mit starkem Wuchs und hohem Ertrag. Sie ist daher eher für südliche Lagen geeignet. Sie verlangt eine starke Unterlage. Die Trauben sind gross und mehr oder weniger kompakt, weisen aber häufig ungenügend befruchtete Kleinbeeren auf. Zugunsten der Qualität sollte eine Ertragsregulierung erfolgen. Die Sorte zeigt eine gute Krankheitsresistenz gegen Falschen Mehltau und Blackrot. Die Resistenz gegen Echten Mehltau wird ebenfalls als ziemlich gut bezeichnet.
Die Rebsorte wurde zur Entwicklung der Neuzüchtung Regent eingesetzt.
Weintyp
Der Wein ist dunkel, gehaltvoll, aromatisch, südländisch geprägt und erinnert etwas an Merlot. Als junger Wein kann er noch rauh wirken.
Synonyme
J.S. 26205 oder J.S. 26-205, Joannes Seyve 26205, Johannès Syve 26-205