Im Lauf des Herbsts werden jeweils die Medaillengewinner der Schweizer Weinwettbewerbe bekannt. Die Fülle der Auszeichnungen bringt nicht nur Laien manchmal in Verlegenheit. Wir versuchen wieder, etwas Klarheit in den «Goldregen» der Bündner Kelterbetriebe zu bringen.

Hinten von links: Sven Fröhlich, Loris Zanolari, Roland Lampert, Andrea Lauber, Georg Schlegel. Vorne von links: Luzi Jenny, Luzi Jenny, Jürg Obrecht. (Bild zVg)
Die drei grössten Schweizer Weinwettbewerbe
- Die «Internationale Weinprämierung Zürich» expovina musste wegen der Corona-Pandemie und der von Bund und Kantonen getroffenen Massnahmen abgesagt werden. Wir hoffen sehr, dass sie 2021 wieder stattfinden kann.
- Der «Mondial des Pinots» ist für Weine der Rebsorte Pinot (Noir, Gris, Blanc) reserviert. Zur 24. Durchführung waren 1132 Pinots angemeldet. Die Medaillengewinner wurden am 6. Sept. 2020 in Sierre bekannt gegeben.
- Zum «14. Grand Prix du Vin Suisse» wurden 2020 in 13 Kategorien insgesamt mehr als 3000 Schweizer Weine eingereicht. Die Verkostung verzögerte sich aus Pandemie-Gründen bis in den August. Aus den Reihen der Goldmedaillen werden jeweils aus jeder Kategorie 6 Finalweine erkoren. Die öffentliche Siegergala in Bern musst aus den bekannten Gründen allerdings abgesagt werden.
Drei Bündner Weine holten am «Mondial des Pinots» Gold:
- Divino SA, Pinot Noir Maienfeld 2018
- Lauber Weinbau, Malanser Pinot noir Barrique 2017
- Weinkellerei Coop, Steinhuhn Jenins 2018
Weitere 19 Bündner Weine wurden mit Silber ausgezeichnet.
Beim «Mondial» gibt es den Spezialpreis «Gran Maestro du Pinot Noir». Dabei werden die Bewertungen von drei aufeinander folgenden Jahrgängen eines Weins zum Endresultat zusammengefasst. Nach den Siegen 2017 und 2018 reichte es dem Jeninser Weingut «zur alten Post» von Georg Schlegel (sen. u. jun.) diesmal mit den Jahrgängen 2007 bis 2009 zum zweiten Rang! Das zeigt das Alterungspotenzial der Bündner Blauburgunder!
Am «Grand Prix du Vin Suisse» wurden in drei Kategorien fünf Bündner Weine mit Gold ausgezeichnet:
«Riesling-Silvaner/Müller-Thurgau»
- Weinbau Luzi Jenny Jenins, Riesling-Silvaner 2019 (der Wein erreichte als «Nominierter» den zweiten Schlussrang)
«Andere sortenreine Weissweine»
- Weinhaus Cottinelli AG, Lürlibad Chardonnay 2018
- Weinbau Luzi Jenny Jenins, Pinot Gris 2019
«Pinot Noir»
- Weingut Heidelberg AG, Lampert’s Pinot Noir Badrus 2017?Obrecht Weine, Pinot Noir Calander Barrique Jenins 2018
Weiter wurden 16 Bündner Weine mit Silber ausgezeichnet.
Rookies des Jahres!
Die Gault Millau-Weinjury zeichnet jedes Jahr neuaufstrebende Weinbau-Berufsleute als «Aufsteiger des Jahres» aus. Sieben Winzer sind den Experten dieses Jahr besonders aufgefallen – davon zwei aus Graubünden:
- Sven Fröhlich aus Malans. In der Regel hält die Jury Ausschau nach jungen Winzern. Sven ist bereits über 50, aber ein beeindruckender Quereinsteiger! Er hat in Berlin Fernmeldemonteur gelernt und erst in der Bündner Herrschaft zum Wein gefunden. Starwinzer wie Gantenbein, Studach und Schlegel waren seine Vorbilder und Lehrmeister. Fröhlich hat in Malans Rebland gepachtet und kauft Trauben zu. Er konzentriert sich ausschliesslich auf den Pinot Noir.
- Georg Schlegel jun. aus Jenins. Im «Weingut zur Alten Post» geht buchstäblich «die Post ab»! Schlegel junior ist 2009 ins elterliche Weingut eingestiegen und arbeitet eng mit Vater Georg zusammen. Die Jury notiert: «Ruhig, exakt, will Altes mit Neuem verbinden». Die Schlegels spezialisieren sich auf Qualitäts-Lagenweine, vor allem die Burgundersorten (s. Gran Maestro)!
Im Wissen, wie wichtig solche Auftritte unserer Weine auf dem (inter-)nationalen Parkett sind, gratuliert der Branchenverband graubünden WEIN den 8 Gold- und 35 Silbermedaillengewinnern herzlich zu ihrem Erfolg!
Quelle: vilan24.ch