2021-05-27

Walliser Weine: Branche zeigt sich anpassungsfähig und innovativ

Die Werbung für die Walliser Weine hat es 2020 geschafft, trotz der Einschränkungen infolge der Gesundheitskrise durch mehrere Aktionen aufzufallen. An ihrer heutigen Generalversammlung in Orsières haben die Delegierten des Branchenverbands der Walliser Weine (BWW) ihre Statuten geändert, um die Aufnahme neuer Mitglieder zu erleichtern.

Der BWW hat auf seiner jährlichen Generalversammlung am Donnerstag, 27. Mai, seinen Tätigkeitsbericht 2020 vorgestellt. Zwischen Halb-Lockdown, Schliessung von Cafés und Restaurants und Veranstaltungsverboten mussten sich die Winzer anpassen und neue Ausdrucksmittel finden, um die Verbraucher weiterhin zu erreichen. Eine Herausforderung für das Walliser Promotionsorgan von Swiss Wine und seinen Direktor Gérard-Philippe Mabillard: «Wir waren beeindruckt vom Erfindungsreichtum und der Dynamik der Kellereien, die sich immer wieder etwas Neues einfallen liessen, um ihre Weine zu verkaufen. Wir sind dazu da, ihnen Türen zu öffnen, ihre Aktionen sichtbar zu machen. Und wir freuen uns über diese Anpassungs- und Innovationsfähigkeit.»

Bereits ab einer Bestellung von sechs Flaschen habe viele Winzer die Weine gratis an ihre Kunden verschickt. (Bilder zVg)

Sofort nach Beginn des Halb-Lockdowns bot die Kampagne «Wine at home» ein Schaufenster für Heimlieferangebote von Walliser Kellereien. Dank dieser Internetplattform konnten originelle Angebote aufgewertet und Verkäufe in den Online-Shops der Walliser Weinkeller generiert werden. Im Jahr 2020 führte das Wallis als einziger Schweizer Kanton seine Offenen Weinkeller durch, zu einem späteren Termin und nach einem mit den kantonalen Behörden erstellten Schutzkonzept. Die Veranstaltung unter dem Motto «Der schönste Begegnungsort der Schweiz» war ein unerwarteter Erfolg. Bei dieser Gelegenheit nahmen 18’000 Personen an der Werbeaktion «Ski und Wein» teil, bei der es für den Kauf von zwölf Flaschen eine Ski-Tageskarte gratis gab. Im Rahmen dieser Aktion, lanciert in Zusammenarbeit mit dem Staat Wallis, den Bergbahnen und Valais/Wallis Promotion, wurden 216’000 Flaschen verkauft.

Auch die Aktion der Rückvergütung für weitere Weineinkäufe war ein voller Erfolg.

Die Weinbranche hat auch ihre Partner in der Gastronomie und Hotellerie unterstützt, die von den pandemiebedingten Einschränkungen hart getroffen wurden. Mit Hilfe des Staates Wallis initiierte sie die Aktion «200 für 1000» (Erstattung von 200 Franken in bar beim Kauf von Walliser Weinen im Wert von 1000 Franken), die bis Ende 2021 gültig ist.

Neben der Innovationskraft der Kellereien hat dieses Jahr der Gesundheitskrise die Solidarität der Verbraucher und ihr wiederauflebendes Interesse an lokalen Produkten deutlich gemacht. «Eine sehr positive Entwicklung, die zeigt, dass die Werte Nähe und Verantwortung, die unserem Handeln zugrunde liegen, auch in Krisenzeiten relevant sind», so Yvan Aymon, Präsident des BWW.

Neue Statuten für mehr Offenheit
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt dieser Generalversammlung war die Änderung der Statuten des BWW (Artikel 3 und 4), der die Delegierten zustimmten. Bisher wurden die Organisationen, die den einen oder den anderen Zweig des Branchenverbands (Handel oder Produktion) vertreten, in den Statuten namentlich erwähnt. Von nun an wird jeder Zweig durch Vereinsstatuten oder durch eine separate Vereinbarung geregelt, die den Beitritt von Mitgliedern erlauben. Die Delegiertenversammlung kann somit neue Vereinigungen oder Körperschaften aufnehmen, sofern diese in der Weinbranche tätig sind und ihre Tätigkeit im gesamten Wallis ausüben.

Diese Statutenänderung beruht auf der Umwandlung von Provins in eine Aktiengesellschaft. «Da die ehemalige Genossenschaft nicht mehr zum Produktionszweig gehören konnte, mussten wir den Artikel, in dem sie genannt wurde, ändern. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um unsere Mitgliedschaftsbedingungen zu überprüfen, damit das System offener wird», erklärt Yvan Aymon, Präsident des BWW. Diese Entscheidung wurde von Gérald Dayer, Chef der Dienststelle für Landwirtschaft, begrüsst. «Der Branchenverband ist unser offizieller Ansprechpartner, der den Winzerberuf im Wallis repräsentiert. Diese Statutenänderung erlaubt es allen Organisationen der Branche mitzuwirken.» Vor ihrer endgültigen Annahme müssen die neuen Statuten durch den Staatsrat anerkannt werden.

Am 27. Mai erneuerten die Delegierten in Orsières auch ihre Führungsgremien. Yvan Aymon wurde als Präsident für zwei Jahre wiedergewählt. Vizepräsidenten sind Anne-Laure Décaillet Paccolat (Produktion) und Mathias Delaloye (Handel).

Bunt und fröhlich – endlich darf wieder Wein verkostet werden – wirbt der BWW für die zwei Wochenenden offene Weinkeller.


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