2010-07-02

Wallis: Qualitätsmerkmale des Weins weiter ausbauen

Das Wallis ist auf europäischem Topniveau unter den Weinbauregionen. Das zeigt eine strukturelle und ökonomische Bestandesaufnahme der Weinbranche. Gleichzeitig zeigt die Studie Viti 2015, dass die Walliser Weinbranche das Potential zu wenig ausgeschöpft.

Jede dritte Flasche Wein aus dem Wallis
Jede dritte Flasche Schweizer Wein kommt heute aus dem Wallis, das mit 5200 Hektaren Rebfläche der grösste Weinbaukanton der Schweiz ist. Der Kanton verfügt über ein Drittel der gesamten Rebfläche der Schweiz. Insgesamt wachsen in der Schweizer Sonnestube an den Hängen der Rhone 49 homologierte A.O.C.-Rebsorten. Hier wachsen Trauben bis auf eine Rekordhöhe von 1100 Metern. 60% des im Wallis produzierten Weines ist Rotwein, 40% Weisswein. Der Fendant macht 62% des Walliser Weissweines im Grosshandel aus. Zwischen 2005 und 2007 hat der Walliser Weisswein an Marktvolumen eingebüsst, der Preis pro Liter hingegen stieg um 9%. Im selben Zeitraum gewannen die Rot- und Roséweine an Marktvolumen.

Lancierung des Weinobservatoriums
Um den neuen Herausforderungen des Marktes zu begegnen, hat sich das Wallis eine Wirtschaftsstrategie, Viti 2015, gegeben. Eine der ersten konkreten Massnahmen war die Lancierung des Weinobservatoriums vor wenigen Wochen. Dieses Observatorium basiert auf den Daten, die von dem Fachunternehmen IHA-gfk über den gesamten Weinverkauf in Schweizer Grossmärkten erhoben werden. Die erhaltenen Ergebnisse geben Aufschluss über die Kauftrends, über die gewinnbringenden oder rückläufigen Märkte und gestatten es auf diese Weise den Akteuren der Branche, eine echte Strategie in Sachen Positionierung oder Preise zu entwickeln. Darüber hinaus wurde dieses Instrument so konzipiert, dass es sowohl den Erwartungen der Privatunternehmen als auch jener Organe entspricht, die mittel- und langfristig die Durchführung einer sachdienlichen Weinbau-Politik gestatten.

Quelle: Staatsratspräsident Jean-Michel Cina zur Lage der Walliser Landwirtschaft, 10. Juli 2008


Vor allem in Verbindung mit Tourismus bestehe gemäss Staatsrat Jean-Michel Cina, Nachholbedarf. Die Studie mit dem Titel Walliser Weinbaustrategie 2015 zeigt auf, dass der Kanton auf europäischem Topniveau unter den Weinbauregionen ist. Seit 2005 steigt der Umsatz jährlich um 3,1 Prozent und betrug im Jahr 2008 425 Millionen Franken. Die mittlerweile abgeschlossene Studie führt 14 Empfehlungen auf, die nun mit den Akteuren diskutiert werden. Das festgesetzte Umsatzziel von 440 Millionen Franken sei realistisch und bis 2015 umsetzbar.

Audiobeitrag von Radio Rottu Oberwallis zum Thema, 2. Juli 2010

 

Weinbauregion Wallis auf Topniveau

Nach einer strukturellen und ökonomischen Bestandesaufnahme, der Schaffung von Untersuchungs- und Informationsinstrumenten und nach Vorschlägen für Marketingstrategien wurde im dritten und letzten Teil der Studie VITI 2015 die Entwicklung der Gesetzgebung und des Umweltbereichs sowie die Gouvernance der Weinbranche untersucht. Auf diesen Grundlagen legte das Departement für Volkswirtschaft, Energie und Raumentwicklung drei Entwicklungsschwerpunkte fest, welche der Branche nun vorschlagen werden, um eine nachhaltige Politik sicherzustellen.

Die Studie VITI 2015 mit dem Titel „Walliser Weinbaustrategie 2015“, welche zusammen mit Prof. Bernard Catry von der Universität Lausanne verfasst wurde, besteht aus einer ökonomischen Analyse und der Marketingstrategie. Diese Arbeiten, welche in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren der Branche durchgeführt wurden, führten zu einer Liste mit 14 Empfehlungen. Im dritten und letzten Teil der Studie werden die zukünftigen Herausforderungen untersucht und verschiedene strategische Optionen vorgeschlagen.

Der Weinbranche geht es erfreulich gut
Dank den Instrumenten, welche im Rahmen von VITI 2015 geschaffen wurden, kann man heute feststellen, dass die wirtschaftliche Lage der Branche zufriedenstellend ist.

  • Der Konsum von Walliser Weinen nahm seit 2005 mengenmässig um 4,9% zu, und dies trotz einer schwierigen Marktlage für Schweizer Weine.
  • Seit 2005 stieg der Umsatz der Branche jährlich um 3,1%, im Jahre 2008 erreichte dieser 425 Millionen Franken.
  • Wie andere Weinbaugebiete in der Schweiz hat das Wallis die Bestockung in den vergangenen zehn Jahren diversifiziert. Die Walliser Winzer und Kellereien passten ihre Produktion zwar den Marktbedürfnissen an, bevorzugen aber trotzdem die Rebsorten, welche stark mit dem Wallis identifiziert werden. Damit kann man sich von anderen Weinbauregionen abheben.

Drei Entwicklungsschwerpunkte
Aufgrund dieser Studie und ersten Analysen, schlägt das DVER der Branche drei Entwicklungsschwerpunkte für den Walliser Weinbau vor.

  • Die Förderung eines attraktiven und qualitativ hochstehenden Angebotes,
  • ein hohes Mass an Qualität beim Empfang,
  • bei den Strukturen die Schaffung einer echten Partnerschaft mit der Branche mit gemeinsamen Zielsetzungen.

Um eine nachhaltige Politik sicherzustellen, sollen die vorgeschlagenen Entwicklungsschwerpunkte nun mit den Akteuren diskutiert werden.

Quelle: Präsidium des Staatrates, 2. Juli 2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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