Im Jahr 2004 haben einige Schweizer Winzer auf einem Rheinschiff in Basel ihre Weine präsentiert. Bis heute ist das «Wyschiff» gewachsen und geht in fünf Städten vor Anker. Mit den neuen Anlegeplätzen haben auch der administrative Aufwand und das finanzielle Risiko zugenommen. Dehalb haben 35 Winzer - allesamt Aussteller - den Verein Wyschiff Schweizer Winzer gegründet.
Die Mustermesse (MUBA) in Basel war einst die wichtigste Messe der Schweiz und eine ebenso wichtige Plattform für die Schweizer Winzer. Im Laufe der Jahre hat sich die Messe verändert. Und mit der Liberalisierung drängten gerade im Weinsektor immer mehr ausländische Gewächse auf den Markt. Einige Schweizer Produzenten sahen sich in eine Statistenrolle gedrängt. Aus diesem Grund hat eine kleine Gruppe im Jahr 2004 parallel zur MUBA ein Rheinschiff gechartert und ihre Weine «unter sich» einem interessierten Publikum präsentiert. Diese Beispiel machte Schule. Im Jahr 2008 folgte das Wyschiff in Zug, 2009 ging das Wyschiff erstmals in Luzern vor Anker und im 2010 folgte Rapperswil. Dieses Jahr legte das Wyschiff erstmals in Thun an.
Dass die Winzer vermehrt ihre Rebberge und Keller verlassen hat noch einen weiteren Grund: «Früher kamen die Väter und ihr Söhne als Kunden zum Winzer», sagt Jean-Pierre Cavin, Chef Marketing und Verkauf bei den Artinsans Vignerons d'Yvorne und Präsident des Vereins Wyschiff Schweizer Winzer. «Heute müssen die Winzer zu ihren Kunden.»
Genuss- und Gesprächsforum für Konsumenten und Winzer
Die fünf Wyschiffe laden Weinfreunde aus den Regionen ein zu einer Reise in die vielfältige Erlebsniwelt der Schweizer Weine. In jeder Stadt sind Selbstkelterer aus allen Weinbauregionen der Schweiz persönlich anwesend. So ist das Wyschiff eine Plattform, auf der man die hohe Qualität der Schweizer Weine von heute kennenlernen kann. Bei der Degustation kommt man mit den Winzern leicht in ein fachliches Gespräch, das neue Horizonte eröffnet.
Mit neuer Rechtsform sicher in See stechen
Mit den neuen Anlegeplätzen haben auch der administrative Aufwand und das finanzielle Risiko zugenommen. Dehalb haben 35 Winzer - allesamt Aussteller - am 26. Januar 2012 den Verein Wyschiff Schweizer Winzer gegründet. Am 9. Februar erfolgte der Eintrag ins Handelsregister von Basel-Land. Der Zweck des Vereins ist die Bekanntmachung und die Förderung des Ansehens des Schweizer Weins. «Auf kleinem Raum vereinigt unser Land unterschiedlichste Klimazonen, alte Rebsorten und charakteristische Weintraditionen», erläutert Jean-Pierre Cavin. «Jede Region hat ihre Reben. Daraus keltern Winzer Weine mit Struktur, von hoher Komplexität und mit harmonischer Länge.»
Mit einem Jahresbeitrag von 200 Franken und einem bescheidenen Beitrag pro Schiff und präsentiertem Wein, lässt sich nicht mit grosser Kelle anrichten. Deshalb suchen die Organisatoren nach Sponsoren um die Plattform Wyschiff noch attraktiver zu gestalten. Doch mit der Auswahl lassen sie sich Zeit. Denn diese müssen ins Konzept passen uns die Idee des Vereins mittragen.
Wyschiff mit bester Qualität: «Winzer des Jahres» anwesend
Viele der teilnehmenden Produzenten haben sich in den letzten Jahren durch höchste Medaillenränge ausgezeichnet. 2012 sind gar zwei «Winzer des Jahres» (Grand Prix du Vin Suisse, 2009 und 2010) auf dem Wyschiff dabei. Diese prestigeträchtige Auszeichnung zeigt, dass auf dem Wyschiff die Latte in Sachen Qualität hoch gelegt wird und die Besucher mit hohen Anforderungen auf ihre Kosten kommen.