2014-04-16

Schweizer Weinbau sieht sich durch Mindestlohninitiative bedroht

Wegen des hohen Bedarfs an Arbeitskräften im Weinbau sieht die Branche die Mindestlohninitiative als grosse Bedrohung.

Mit einer drastischen Erhöhung der Mindestlöhne würde der Weinbau unrentabel gemacht und damit ganze Weinbauregionen mit ihren Arbeitsplätzen gefährdet, schreibt der Schweizerische Weinbauernverband (SWBV) in einer Medienmitteilung. Der Weinbau in der Schweiz stehe in direkter Konkurrenz zu Produzenten in der ganzen Welt. Dort seien die Mindestlöhne deutlich tiefer und in der Schweiz habe sich die bisherige Sozialpartnerschaft bewährt.

Quelle: lid

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Landwirtschaft stellt sich gegen Mindestlohn-Initiative
14.04.2014 - (lid) – An einer Medienkonferenz in Bern haben der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) und der Schweizer Bauernverband (SBV) ihre Argumente gegen die Mindestlohn-Initiative dargelegt.

Die Verbände rechnen damit, dass beim geforderten Stundenlohn von 22 Franken ungelernte Arbeitskräfte und saisonale Hilfskräfte einen Monatslohn von rund 5'000 Franken erhalten würden. Dies aufgrund des grossen Arbeitspensums etwa während der Hochsaison im Gemüsebau. Es sei unschwer zu erkennen, dass solche Löhne für die wertschöpfungsschwache landwirtschaftliche Produktion schlichtweg unbezahlbar seien, sagte SBV-Präsident und Nationalrat Markus Ritter an der Medienkonferenz. Ritter rechnet im Fall einer Zustimmung zur Initiative mit Mehrkosten in der Höhe von 450 Millionen Franken. "Damit würden viele Bauernfamilien vor existenzielle Probleme gestellt", sagte Ritter.

Besonders von der Initiative betroffen wären arbeitsintensive Kulturen wie Obst-, Wein- oder Gemüsebau. Nadja Pieren, Nationalrätin und Präsidentin der Gemüseproduzentenvereinigung der Kantone Bern und Freiburg (GVBF), geht davon aus, dass der geforderte Mindestlohn vermehrten Import von Gemüse zur Folge hätte, weil Schweizer Ware rund 25 Prozent teurer würde. Pieren wies darauf hin, dass die Importe oft aus Staaten mit schlechten Sozialbedingungen stammen. So gelte in Marokko ein gesetzlicher Mindestlohn von 30 Euro pro Monat und in Spanien – dem wichtigsten Importeur in die Schweiz - von 3,90 Euro pro Stunde.


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