2016-08-29

Mémoire & Friends – Die Schweiz feiert ihre Winzer und Weine

Österreich spielte den ersten Ball zu einem Anlass, der sich zur grössten Ausstellung von Schweizer Weinen entwickelte. Das war 2008. Anlässlich der Fussball-Europameisterschaft traten 72 Schweizer und 160 österreichische Spitzenproduzenten im Kongresshaus Zürich zum Weinländerspiel Österreich : Schweiz an. Damit nahm die unglaubliche Erfolgsgeschichte von Mémoire & Friends ihren Anfang.

Die Organisatoren: (von links) Daniel Kleiner, Jasmin Schmid, Andreas Keller, Susi Scholl und Hans Bättig. (Bild: zVg/Hans-Peter Siffert)


Der Panoramasaal war schon bald zu klein für die stets wachsende Zahl von Mémoire-Mitgliedern und deren Freunde. Der Veranstalter musste auf andere Säle des Kongresshauses expandieren. Inzwischen gilt das Swiss Wine Grand Tasting mit 160 Ausstellern aus allen Weinbauregionen der Schweiz und mehr als 1200 Besuchern aus dem In- und Ausland als grösste Ausstellung von Schweizer Weinen.

Lockere Ambiance und reichlich Zeit für Begegnungen mit Winzern und Wein. (Bild: zVg/Hans-Peter Siffert)

Doch damit ist jetzt Schluss: Dieses Jahr ging Mémoire & Friends zum letzten Mal im Kongresshaus Zürich über die Bühne. Denn das seit seiner Einweihung zur Landesausstellung 1939 stark in die Jahre gekommene Gebäude muss dringend saniert werden und schliesst von 2017 bis 2020 seine Tore.

Was in der Zwischenzeit mit dem Swiss Wine Grand Tasting geschieht, steht noch nicht fest. Grosse Säle im Zentrum von Zürich sind rar. Es ist deshalb gut möglich, dass der Veranstalter das Grand Tasting redimensionieren oder damit auf andere Schweizer Städte ausweichen muss. Vielleicht legt er auch ganz einfach eine Spielpause ein.

Swiss Wine Vintage Award 2016 – Auszeichnungen für die besten gereiften Gewächse
Im Rahmen des Grand Tasting zeichnete die Swiss Wine Connection, Organisatorin der Veranstaltung Mémoire & Friends, unter dem Patronat der Vereinigung Mémoire des Vins Suisses beste gereifte Gewächse aus. Unter die Lupe genommen, wurde der Jahrgang 2006. Von 55 eingereichten Weinen haben 42 den begehrten Award erhalten. 30 davon stammen von Mémoire-Mitgliedern.

Auf den ersten Blick mag der Anteil der ausgezeichneten Weine hoch erscheinen. In Anbetracht der rigorosen Vorselektion der Teilnehmerbetriebe war jedoch a priori mit einem grossen Gewinnanteil zu rechnen. Alle preisgekrönten Weine haben den Beweis erbracht, dass sie auch nach zehn Jahren noch in der Lage sind, Genuss und Freude zu bereiten. Für einige Weine waren die gestellten Wettbewerbsanforderungen in sensorischer wie auch in stilistischer Hinsicht jedoch zu hoch. Es ist zu vermuten, dass der nicht einfache Jahrgang 2006 seinen Teil dazu beigetragen hat.

Der Swiss Vintage Award (SWVA) soll den Nachweis festigen, dass Schweizer Weine ein Alterungspotenzial haben. Die prämierten Weine stehen für die Langlebigkeit des Schweizer Weins. Sie sollen dessen Renommee steigern und den Absatz nachhaltig fördern.

Rahmenbedingungen

  1. Sensorisch-technische Anforderungen: Die Weine verfügen über eine dem Alter entsprechende, mit positiven Attributen besetzte Nase und eine durch Fülle, Struktur und Nachhaltigkeit geprägte Gaumenempfindung.
  2. Stilistisch-ästhetische Bedingungen: die Weine bestechen durch ihre Vielschichtigkeit in allen Phasen der Degustation und wecken das Interesse dank eines dynamischen Wechselspiels von Auftakt bis zum Abgang.
  3. Anforderungen an die Authentizität: Die Weine sollen die Geschichte einer Region und den Kontext, in welchem sie gewachsen sind, erkennbar abbilden.

Eine Momentaufnahme mit Folgen
Die Degustation von Weinjahrgängen, die nur noch sehr beschränkt verfügbar sind, erzeugt für den getesteten Jahrgang eher bescheidene Markteffekte. Die Auszeichnung eines Weines mit dem Swiss Wine Vintage Award hat aber Signalwirkung für dessen jüngeren Jahrgänge und wirkt sich in der Folge positiv auf deren Renommee und den Absatz aus.

Preopenig Party auf Schloss Sihlberg in Zürich. (Bild: zVg/Hans-Peter Siffert)

Netzwerk der Organisatoren, Winzer und Journalisten. Im kleineren Rahmen nutzte Mémoire & Friends die Anwesenheit zahlreicher Journalisten am Vorabend zum Gedankenaustausch. Dieses Jahr konnte so einiges angekündigt werden.

Gault Millau und Swiss Wine Promotion zeichnen aus:

  • Weinikonen und Winzerlegenden
  • Rookies of the year
  • Die beste Schweizer Weinkarte
  • 100 beste Schweizer Winzer

Vinea kündigte die Schweizer Weinwoche an.


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