2014-05-23

Die Affären Giroud: Stellungnahme des IVV

Conthey, den 23. Mai 2014 – Der Branchenverband der Walliser Weine (IVV) hat anlässlich der Vorstandssitzung von heute Vormittag beschlossen, in die Offensive zu gehen. Der IVV, der über die Schwere der jüngsten Enthüllungen schockiert ist, sieht sich als Opfer von Machenschaften, von denen er keine Kenntnis hatte.

Alle ehrlichen Mitglieder des IVV - Winzer, Kellereien, Winzer-Einkellerer und Genossenschaften - sind die wirtschaftlichen Opfer der Schwindler: sinkende Marktpreise und somit ein niedrigeres Einkommen für die Winzer. Der Vorstand des IVV möchte im Interesse aller seiner Mitglieder auch diesem unlauteren Wettbewerb, der den Markt verdirbt, Einhalt gebieten.

Die gesamte Weinbaubranche und in einhelliger Übereinstimmung aller Mitglieder des Vorstands nimmt diese schweren Anschuldigungen sehr ernst und verlangt eine lückenlose Aufklärung und die Offenlegung aller Elemente, die von öffentlichem Interesse sind, gegenüber allen und nicht nur einigen Medien.

Darüber hinaus verlangt er nachdrücklich eine völlige Transparenz in Bezug auf alle Affären und alle direkt oder indirekt involvierten Personen. Es gibt kein Tabu. Man muss das Übel an der Wurzel anpacken, den Augiasstall ausmisten, um sich wieder anderen Dingen zuzuwenden, sobald in dieser Affäre ein Urteil gefällt wurde. Zum Beispiel sich etwas gönnen, aussergewöhnliche Weine, die von – echten - passionierten Winzern erzeugt wurden, schätzen und verkaufen.

Der Branchenverband der Walliser Weine (IVV) schlägt einmal mehr auf den Tisch und räumt auf. «Das Mass ist voll. Wir sind weder Richter, noch Polizisten oder Kontrolleure, aber die neuesten Enthüllungen im Zusammenhang mit falsch ausgestellten Rechnungen in der Affäre Giroud haben uns zu folgenden Beschlüssen veranlasst», wie Paul-André Roux, der Präsident des IVV, erklärt.

  1. In Anbetracht fälschlich hergestellter Assoziationen, die er damit unterbindet, tritt Charles-Albert Fumeaux entschieden und freiwillig als Mitglied der Qualitätskommission zurück. Der IVV nimmt diesen Entscheid zur Kenntnis, stellt jedoch klar, dass Charles-Albert Fumeaux zwar vom GENI (Groupement des Encaveurs Indépendants) vorgeschlagen und vom IVV bestätigt worden war, aber nie in der besagten Kommission Einsitz genommen hat.
  2. Alle im IVV einsitzenden Personen (Vorstand und thematische Kommissionen), die direkt oder indirekt mit dieser Affäre zu tun haben, müssen unbedingt bis zur rechtlichen Klärung ihr Mandat niederlegen. Es gilt das Prinzip der Null-Toleranz. Dabei geht es, um es zu wiederholen, nicht um eine Hexenjagd. Das ist nicht die Rolle des IVV. Es geht einfach darum aufzuräumen, bis Recht gesprochen ist. Der IVV lehnt es kategorisch ab, im Verband weiter unter dem Druck von Verdächtigungen und Zweifeln zu arbeiten.
  3. Schliesslich – und das ist vielleicht der wichtigste Punkt: Der IVV fordert mit Nachdruck eine völlige Transparenz in dieser Affäre. Die Namen der fehlbaren Kellereien oder Winzer sollen so rasch wie möglich öffentlich bekanntgegeben werden, so der heute vom IVV lancierte Appell Es gibt kein Tabu. Es sind keine faulen Kompromisse möglich. Diese grosse Reinemachen ist notwendig, damit wieder etwas Gelassenheit eintritt, aber vor allem, damit der IVV seine Aufträge erfüllen kann: Förderung und Vermarktung eines positiven Images der Walliser Weine, ohne ständig Vorwürfen ausgesetzt zu sein oder, schlimmer noch, sich für Handlungen rechtfertigen zu müssen, die von der überwiegenden Mehrheit der Branche nicht begangen wurden. Aber auch um, wenn möglich, frei von jeglichen Anfechtungen die neue Weinbaustrategie Viti Horizon 2020 umsetzen zu können. Es geht um die Glaubwürdigkeit und das Image einer ganzen Branche, die in ihrer überwiegenden Mehrheit immer noch integer ist und sich nichts vorzuwerfen hat: Weder unerlaubter Verschnitt, noch Steuerbetrug noch falsche Rechnungen. Jetzt ist Schluss mit den Verallgemeinerungen. Es geht um die Ehre einer ganzen Branche.

Die überwiegende Mehrheit der Akteure der Branche sind passionierte Winzer, die unablässig bemüht sind, ihre Produkte zu verbessern und zu perfektionieren, die für ihre Terroirs und ihre Weine leben. Dabei kommen ihnen auch die gemeinschaftlichen Bemühungen zugute, alles was seit über 150 Jahren getan wurde, um die Walliser Weine zu fördern. Das AOC ist ein Gemeinschaftsgut, das alle verteidigen müssen und dem sich alle Akteure verpflichtet fühlen müssen. «Dieses Gefühl der Dankbarkeit kommt namentlich durch die Einhaltung gewisser Grundregeln zum Ausdruck. Im IVV können wir ihren unlauteren Wettbewerb und die zerstörerischen wirtschaftlichen Folgen ihrer Machenschaften für eine ganze Branche nicht länger dulden – von den Imageschäden ganz zu schweigen», wie Paul-André Roux abschliessend feststellt.

Der Präsident des IVV steht Ihnen gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung. Er wurde vom Vorstand des IVV als Ansprechperson für die Medien bestimmt, womit die völlig übereinstimmende Sichtweise der Vorstandsmitglieder des IVV und aller Familien, von denen diese Institution gebildet wird, zum Ausdruck gebracht wurde.

Kontaktperson: Paul-André Roux, Präsident des IVV unter: +41 79 446 10 50


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