Freitag, 30. Juni
Vor zwei Monaten war es, als die frostigen Nächte die Obstbauern und Winzer kalt erwischten. Auch bei Gerhard Wunderlin, Weinproduzent in Zeiningen, hingen Ende April die jungen Triebe braun und welk an den Rebstöcken. Damals hoffte er, dass die Nebenaugen noch austreiben würden. Es blieb bei der Hoffnung: «Der Ernteausfall in Zeiningen ist massiv. Er beträgt zwischen 80 und 90 Prozent», sagt Wunderlin.
Während im Baselbiet die Winzer, welche dieselben Rebsorten anbauen, sich überlegen, zusammen zu produzieren, ist dies für Wunderlin kein Thema. Denn der Winzer hat in Elfingen und Magden zwei weitere Weingüter, auf denen der Ernteausfall sich mit 50 Prozent im Rahmen hält. «Eventuell muss ich noch Trauben dazukaufen, die Menge reicht jedoch aus, um zu produzieren», sagt er.
Dennoch wird Wunderlin mit seinen Weinen in diesem Jahr keine neuen Märkte erschliessen. «Bei einigen Sorten werde ich den Verkauf drosseln», sagt er. Hierunter fällt auch der Riesling-Sylvaner, der früher austreibt und deswegen stärker vom Frost betroffen war als andere Sorten. «Nächstes Jahr ist die 800-Jahr-Feier in Zeiningen. Für das Dorffest sollen schliesslich noch ein paar Flaschen des Riesling-Sylvaners übrig sein», sagt Wunderlin.
Problem: Kirschessigfliege
«Gar nicht so schlecht» sieht es auf dem Rebberg von Rahel Buchmann in Wittnau aus. Die Verluste betragen zwischen 30 und 40 Prozent. «Die Nebentriebe sind gut nachgekommen. Allerdings ist momentan der Reifegrad der Trauben an den Trieben relativ inhomogen», sagt sie. Deswegen hofft sie auf möglichst sonniges und warmes Wetter, damit sich der Reifegrad der Trauben bis zur Lese angleichen kann.
«Problematisch könnte es ab August werden, wenn die Trauben beginnen, Zucker zu bilden. Dann stehen sie nämlich auf dem Speiseplan der Kirschessigfliege», sagt Buchmann. Einige Hitzetage genügen, und die Fliegen sterben ab. Bei milder und regnerischer Witterung verbreiten sich die Schädlinge jedoch beinahe ungestört.
Im Hinblick auf die Kirschessigfliege ist es wichtig, dass die Bauern ihre Kirschen von den Hochstammbäumen abernten. «Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie sich über die Kirschen verbreiten und umliegende Weingüter befallen», sagt Peter Rey, Weinbau-Spezialist vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg.
Auf dem Rebgut Stiftshalde in Hornussen von Daniel Fürst beträgt der Ernteausfall rund 50 Prozent. «Wir haben einen relativ steilen Hang, an dem die Kälte schnell abzieht. Zudem ist ein Teil unseres Rebgutes durch den Wald geschützt», sagt Fürst. Besonders das sonnige und warme Juni-Wetter kommt dem Winzer entgegen: «Die Reben sind in den letzten vier Wochen unglaublich schnell gewachsen», sagt er.
Ob der Ernteausfall einen Einfluss auf die Qualität des Weines hat, weiss Fürst derzeit noch nicht. Rey sagt jedoch: «Je geringer der Ertrag ausfällt, desto mehr Licht können die einzelnen Trauben aufnehmen und desto höher ist der Zuckergehalt. Dies ist prinzipiell ein gutes Qualitätszeichen.»
(Quelle: az Aargauer Zeitung, Dennis Kalt)
Donnerstag, 22. Juni 2017
Landwirtschaftliche Organisationen, Vertreter der Kantone, von fondssuisse und des BLW haben sich am 19. Juni 2017 getroffen, um die Unterstützung der vom Frost betroffenen Landwirtinnen und Landwirte zu koordinieren. Im Vordergrund stehen zinslose Darlehen mit denen die Liquidität erhalten und die Betriebssituation allgemein verbessert werden kann. Beiträge von fondssuisse werden für Härtefälle ausgerichtet.
Die Schäden, die der Frost vom April 2017 beim Obst, den Reben, den Beeren und beim Gemüse verursacht hat, manifestieren sich langsam. Die effektiven Schäden können aber erst nach Abschluss der Ernte beziffert werden. Die Schadensmeldungen widerspiegeln jedoch nie die einzelbetriebliche Betroffenheit. Damit Landwirtinnen und Landwirte nicht gezwungen werden, wegen des Frostereignisses die Produktion aufzugeben, sollen die zur Verfügung stehenden Instrumente so aufeinander abgestimmt werden, dass die Betroffenen die Situation möglichst mit Hilfe von zinslosen Darlehen selbständig überbrücken können. Die Darlehen sind über maximal 20 Jahre rückzahlbar. Neben der finanziellen Hilfe bedarf es grosser Anstrengungen der Betriebsleitenden und ihrer Familien. Diese Leistung möchten Bund, Kantone und Organisationen herausstreichen.
In Härtefällen, das heisst bei einem Schadenausmass, das die Betroffenen kaum selbständig stemmen können, sollen Beiträge von fondssuisse helfen, die Mehrausgaben für Frostschutz, Wiederinstandstellung oder Jungpflanzenpflege zu tragen. Kriterien für die Abgrenzung von Härtefällen werden von Bund, Kantonen, Organisationen und fondssuisse gemeinsam erarbeitet.
Auf rechtlicher Ebene wird der Bundesrat entscheiden müssen, ob der Bund den am stärksten betroffenen Kantonen im Betriebshilfefonds Mittel leihweise zur Verfügung stellen kann und ob Ausnahmen von der Swissnessregelung gewährt werden. Über allfällige Ausnahmen bei den Ursprungsregelungen (AOP/IGP) entscheiden die einzelnen Gruppierungen. Für die Absatzförderung stehen genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, damit die Obst-Branchenorganisationen ihre Marketinganstrengungen im Hinblick auf die nächste Ernte verstärken können.
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Agrarpolitik prüft der Bund, in welcher Form der Staat Ernteausfallversicherungslösungen unterstützen könnte.
(Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft BLW)
Montag, 19. Juni 2017
Die meisten Reben der Region stehen in der Blütezeit. Das heisst aber noch nicht, dass sie Trauben tragen werden. Die Auswirkungen des Frosts machen sich bei den Reben bemerkbar.
In den Weinbergen um den Zürichsee tragen die Reben grüne Blätter. Bei diesem Anblick könnte ein Laie meinen, die Pflanzen hätten sich vom Frost im April erholt. Die Realität sieht hingegen anders aus.An einzelnen Standorten könne mit einem kleinen Ertrag gerechnet werden, sagt Klaus Schilling, Rebbauberater des Kantons Zürich. Er ist für die Reben am Zürichsee zuständig. «Die meisten Reben jedoch zeigen keinen Traubenansatz und werden dieses Jahr keine Früchte tragen.»
Der Frost hat die Region mit unerwarteter Härte getroffen. «Wir erleiden eine Einbusse, wie ich sie noch nie erlebt habe», sagt Markus Hunn von der Gattiker Sihlhalde, der seit über 25 Jahren mit Reben arbeitet.
Ernte für Reben opfern
Die Rebberge rund um den Zürichsee sahen nach den Frostnächten verheerend aus. Doch wenigstens das schlimmste Szenario blieb aus. An den meisten Orten wurden bloss die Triebe und nicht gleich die ganze Pflanze beschädigt. In den warmen Wochen im Mai und Juni haben Nebenaugen ausgetrieben. Nebenaugen sind Triebe, die im Innern der Pflanze schlummern und erst austreiben, wenn das Hauptauge ausfällt. Aber ein Grossteil der Triebe ist nun ohne Blüten, vermutlich geschädigt durch den Frost. Zudem sind die jungen Triebe wegen der Wärme zu schnell ausgeschossen und deshalb dünn und brüchig.
Nun steht bei den Weinbauern Schadensbegrenzung an. Die jungen Triebe müssen zurückgeschnitten werden, um das Wachstum der Pflanzen auf jene Triebe zu beschränken, bei denen noch etwas wachsen kann. Und seien es auch nur Blätter. Mit diesem Erlesen investieren die Winzer aber vor allem ins nächste Jahr. Denn der Fortbestand der Reben ist vielen Winzern wichtiger als ein Hoffen auf eine eventuelle Ernte. «Priorität hat bei mir jetzt der Stockaufbau und der Pflanzenschutz, damit die Reben auf nächstes Jahr vorbereitet sind. An die diesjährige Ernte denke ich momentan noch gar nicht», sagt Erich Meier, dessen Weingut in Uetikon steht.
Durchmischte Lage
Obschon fast kein Winzer rund um den Zürichsee vom Frost verschont blieb, sieht die Lage in den jeweiligen Betrieben unterschiedlich aus. Je nach Lage, je nach Alter der Stöcke und Sorte der Pflanzen hat der Frost unterschiedlich stark seine Spuren hinterlassen. «Beim Weisswein schätzen wir einen Verlust von 50 bis 70 Prozent der Ernte, bei Rotwein hingegen 20 bis 30», sagt Andreas Stössel. Der Önologe des Weinguts Höcklistein in Rapperswil-Jona erklärt diese Tatsache so, dass die Weissweinreben bereits ausgetrieben hatten, als der Frost kam. Die Blüten des Rotweins hingegen waren noch geschützt im Innern der Rebe.
«Wenn wir nächstes Jahr Wein haben wollen, müssen wir dieses Jahr mit unseren Mitarbeitern in die Reben», sagt Stössel. Die Fixkosten für die Betriebe bleiben somit bestehen, während die Einnahmen einen Bruchteil betragen. Mehr als durchbeissen und in der Situation ausharren bleibt den meisten Winzern nicht übrig. Denn kaum einer ist gegen Frostschäden versichert, da eine solche Versicherung bislang nicht nötig war. Der See, als Wärmespeicher, bot bisher natürlichen Schutz.
«Seit diesem April ist das Interesse an solchen Frostversicherungen schlagartig angestiegen. Wir bekommen jede Woche ein Telefon von betroffenen Winzern aus der Seeregion», sagt Pascal Forrer, Direktor der Schweizer Hagelversicherung.
Dies könnte sich in Zukunft auszahlen, meint Dominic Mathies, Präsident des Weinbau-Vereins am Zürichsee. Denn auch in den kommenden Jahren würden die Landwirte mit derartigen Naturgewalten rechnen müssen.
(Quelle: Nina Graf, Zürichsee-Zeitung)
Samstag, 20. Mai 2017
2017 wird es nur wenig Thurgauer Wein geben. In den Reben sind die meisten Blütentriebe erfroren. Stellenweise muss sogar mit einem Totalausfall gerechnet werden.
In den Kantonen Thurgau und Schaffhausen sind in den letzten Aprilnächten 80 bis 90 Prozent der Hauptknospen in den Reben abgestorben. Rebbaukommissär Markus Leumann spricht von einem Jahrhundertfrost, den die ganze Weinbranche vor eine grosse Herausforderung stellt. Letztmals hätten die Rebbauern der beiden Kantone im Jahr 1957 ein solch gravierendes Schadensausmass zu beklagen gehabt.
Die Kunden sind da, doch das Produkt fehlt
In den Kassen der Thurgauer Winzer wird in diesem Jahr Geld fehlen. «Vor allem bei Selbstkelterern, die hauptsächlich vom Verkauf ihres eigenen Weins leben, dürfte dieses Jahr zu einer grossen Herausforderung werden», sagt Leumann. Aufgrund der sich anbahnenden Lieferengpässe stehe nun der in den letzten Jahren erarbeitete gute Name einiger Thurgauer Weine, die mittlerweile als Geheimtipp gelten, auf dem Spiel.
«Ist man nicht auf dem Markt, so ist man auch nicht im Gespräch und erst recht nicht beim Kunden.» Wenn das Produkt fehle, bestehe die Gefahr, dass jahrelange Kunden verloren gehen, weil sie auf ausländische Weine ausweichen müssen.
(Quelle: Tagblatt/Silvan Meile)
Freitag, 28. April 2017
Der aussergewöhnlich starke Frühjahrsfrost der vergangenen Woche hat im Obst- und Rebbau grosse Schäden verursacht. Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat sich am 28. April 2017 im Gebiet des Mont Vully (VD) durch betroffene Obst- und Weinbauern informieren lassen. Er zeigte sich durch das Schadensausmass und die dadurch entstehenden Konsequenzen betroffen. Begleitet wurde er vom Waadtländer Staatsrat Philippe Leuba sowie Branchenvertretern.
Eine äusserst seltene Kombination von Wetterereignissen hat dazu geführt, dass in vielen Gebieten der Schweiz die herkömmlichen Präventionsmassnahmen der Produzenten nicht mehr ausgereicht haben, um weitreichende Frostschäden zu verhindern. Bundesrat Schneider-Ammann war beeindruckt vom Ausmass der Schäden.
Die zu erwartenden Ernteausfälle werden zu grossen Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen führen. An erster Stelle bei den betroffenen Familienbetrieben, welche unerwartet mit Liquiditätsengpässen konfrontiert sind. Bundesrat Schneider-Ammann betonte, dass die Bundesbehörden mit den Kantonen und den Branchen in Kontakt stehen, damit gemeinsam zielgerichtete und wirksame Massnahmen getroffen werden können. Zwar stehen Unterstützungsmassnahmen zur Verfügung, es gilt jedoch abzuklären, ob diese Instrumente auch in dieser aussergewöhnlichen Situation, wie sie sich jetzt in weiten Teilen der Schweiz präsentiert, greifen.
Von den Schäden am stärksten betroffen sind die Obstproduzenten in der Nordwestschweiz (Kantone Basel-Land, Solothurn, Aargau) sowie das Wallis und die Ostschweiz. Der Totalschaden wird auf rund einen Drittel des Gesamtwertes geschätzt. Zudem ist rund ein Drittel der Rebenfläche betroffen, am stärksten jene im Wallis. Für die betroffenen Produzenten entstehen damit Einkommensausfälle bis weit ins nächste Jahr, für Weinbauern auch darüber hinaus.
(Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft)
Donnerstag, 27. April
Le millésime 2017 fait ses premiers pas, avec un printemps qui souffle le chaud et le froid. Profitant d'un temps globalement sec, la fin mars et le début avril, très chauds, ont entraîné un démarrage précoce, à peine ralenti par les gelées de la seconde quinzaine d’avril.
Le printemps à peine débuté, les toutes premières feuilles apparaissent déjà dans les vignes bourguignonnes. Début avril, la majorité des parcelles du vignoble atteint le stade pointe verte, c’est-à-dire que l’extrémité verte de la jeune pousse est visible.
Pour le stade mi-débourrement, 2017 est l’une des années les plus précoces, à l’image de 2011. Cette précocité s’explique par les conditions climatiques du début d’année, notamment février et mars : soleil et températures élevées ont donné un coup d’accélérateur à la reprise des vignes.
Toutefois, le net rafraîchissement survenu après la mi-avril, accompagné de gelées de printemps, ralentit la progression de la végétation. Pour les vignes impactées par le gel, il faudra attendre le départ des bourgeons secondaires pour appréhender la future récolte. Le retour progressif à des températures de saison devrait permettre à la végétation de poursuivre sa progression normalement.
Il est donc trop tôt pour dire si la précocité des premières semaines durera jusqu’à la récolte. Le millésime 2017 n’en est qu’à ses débuts!
Frankrich beklagt erhebliche Schäden. Von der Champagne über die Loire, das Burgnd und Bordeaux bis in den Süden sind bemäss onlien-Plattform Vitisphère über 20'000 Hektar Reben erfroren.
Mittwoch, 26. April
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), verlangt rasche Hilfe für Obstbauern und Winzer, deren Kulturen von Frostschäden betroffen sind. Rukwied wies darauf hin, dass die vergangenen Frostnächte regional enorme Schäden verursacht hätten, wie Agra-Europe berichtet. Nach Ansicht des DBV-Präsidenten sind deshalb Liquiditätshilfen nötig, um die Einkommensverluste zu überstehen. Längerfristig hält Rukwied geeignete Versicherungslösungen und Investitionsbeihilfen für die Anschaffung von Frostschutzanlagen für sinnvoll.
(Quelle: lid)
Dienstag, 25. April 2017
Sonne und wrme bis Ostern und die Frostnächte danach haben die diesjährige Schweizer Obsternte zumindest teilweise zunichte gemacht. Denn wegen der Wärme blühten die Bäume rund zwei Wochen früher als in einem durchschnittlichen Jahr.
Der Schweizer Obstverband kann die Frostschäden noch nicht beziffern, weil er aus einigen der wichtigsten Obstbaugebiete noch keine Rückmeldungen erhalten hat. Doch: «Es ist schlimm», sagt Verbandsdirektor Georg Bregy in einer ersten Bilanz. Die Schäden beliefen sich voraussichtlich auf etliche Dutzend Millionen Franken. Manche Obstproduzenten hätten berichtet, dass der Frost so schlimm gewesen sei wie seit 40 Jahren nicht mehr. In einigen Betrieben sie fast die ganze Ernte vernichtet worden. «Ein solcher Ertragsausfall bedroht die Existenz dieser Betriebe.»
Nicht Versicherbar
Schäden durch Frost seien nicht versicherbar. Normalerweise könnten die Bauern Massnahmen gegen Frost ergreifen, sagt Bregy. Die Nächte seien aber flächendeckend derart kalt gewesen, dass der üblliche Schutz – etwa Frostkerzen – nicht mehr geholfen habe.
(Bild: Sacha Bittel/Le Nouvelliste)
Einige Bauern konnten sich aber doch wappnen. Vor allem in der Rhone-Ebene im Wallis konnten sie mit sogenannter Überkronen-Beregnung einigen Schäden am Kern- und Steinobst verhindern. Die Bäume und Reben werden mit Wasser besprengt. das dann gefriert und Blüten, Knospen und Jungfrüchte schützt.
(Bild: sda)
(Bild: Jacques Disner, Cave à Polyte, Chamoson/VS)
Aber auch die Nähe grosser Seen verminderte Schäden, das die Wasserflächen ausgleichend wirken: Im Genferseegebiet der Waadt und in jenen Gebieten des Thurgau, die nahe am Bodensee lägen, seien die Schäden weniger gross, sagt Bregy.
Im dümmsten Moment
Im empfindlichsten Stadium, während der Blüte und der Bildung der Jungfrüchte, habe der Frost die Obstbäume erwischt. berichtet Othmar Eicher, Fachspezialist Obstbau im Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg in Gränichen/AG. Die empfindlichen Kirschen würden wegen ihres höheren marktwertes besser geschützt gegen die Witterung, etwa mit Regendächern, sagt Eicher. Wer solche Schutzdächer über seinen Bäumen installiert habe und darunter mit Kerzen habe heizen können, habe Schaden abwenden können. Die weniger Rentablen Zwetschgen und Birnen blieben dagegen ungeschützt. Entsprechend dürften laut Eicher die Schäden an diesen Kulturen grösser sein. Unterschiedlich stark beschädigt sein dürften je nach Sorte und Lage die Apfelbäume.
Die Versicherung Schweizer Hagel versichert keine Obst-, sondern lediglich Rebkulturen gegen Frost. Aber nur etwa fünf Prozent der Weinbauern haben diese Versicherung auch abgeschlossen. Bis gestern erhielt die Versicherung rund 50 Schadenmeldungen. Die Frostschäden in Weinbergen seien ohne Zweifel grösser als beim Frost im vergangenen Frühling, sagt Direktor Pascal Forrer. Er erwartet, dass rund jeder zweite gegen Frostschäden versicherte Weinbauer einen Schaden an seinen Kulturen melden wird.
(Quelle: sda)
Quelque 2000 ha sur les 4842 ha du vignoble valaisan ont été sévèrement touchés par les trois nuits de gel de la semaine passée. C’est le triste constat fait ce matin en conférence de presse par le patron de l’Office cantonal de la viticulture, Pierre-André Roduit. La moitié de ces 2000 ha sont entièrement gelés, le reste est atteint au moins à 50%. Voilà pour les chiffres dans leur brutalité.
«De mémoire d’homme, une telle catastrophe n’était jamais arrivée en Valais», souligne Pierre-André Roduit. On est bien au-delà des dégâts de 2012, dernier gel marquant. Bien au-delà aussi du tristement célèbre 1974, qui faisait office de référence dans les mémoires des vignerons en activité. Et ce printemps 2017 semble même effacer 1912 dont on avait gardé la trace.
Si le premier jour de gel – la nuit du 18 au 19 avril – avait touché 550 ha, au bas du coteau et en plaine dans la zone de Sion à Martigny, la nuit suivante a été bien pire. «Les températures ont atteint moins 12 à Viège et moins 7 dans la région de Leytron-Chamoson», relève le responsable cantonal. Avec de telles températures, la plupart des régions, ont été touchées, même sur le coteau.
Pour les vignerons, la situation est grave. Peu ou pas de salaire et du travail supplémentaire en perspective. Il va falloir sauver ce qui peut l’être, et les spécialistes de l’Etat seront à dispositions pour des conseils viticoles. Certaines vignes devront sûrement être arrachées. Pour certaines entreprises, cela pourrait bien être le coup de massue de trop, après quatre des cinq derniers millésimes marqués par de petites récoltes. «Nous en sommes conscients. Du côté de l’Etat, nous allons voir ce qu’il est légalement possible de faire pour aider les viticulteurs en difficulté», explique Gérald Dayer, responsable cantonal de l’agriculture. Mais à part des prêts sans intérêts, peu de solutions existent. L’Etat met donc en place un groupe de coordination pour chercher des solutions à moyen et long terme pour ce genre de dégâts dus au climat. On parle notamment d’une assurance au niveau suisse, mais si cela voit le jour, ce n’est pas pour demain…
Mesures de protection
Certains ont arrosé leurs vignes pour protéger les pousses. Mais la méthodes n’est pas aussi efficace qu’en arboriculture.
Les abricotiers ont aussi payé un lourd tribu au gel. Mais les mesures de protection – en particulier la lutte par aspersion – ont pu sauver l’essentiel de la récolte des vergers de plaine. Seuls les arbres du coteau, soit tout de même deux tiers des surfaces ont été ravagés. Pourquoi donc cette différence? «Il est beaucoup plus difficile d’arroser sur le coteau qu’en plaine où nous sommes situés sur la nappe phréatique. Sur le coteau, on manque d’eau, et en plus, les risques d’érosion seraient conséquents», explique Jacques Rossier, chef de l’Office cantonal d’arboriculture. Mais alors, pourquoi ne pas protéger ainsi au moins les vignobles de plaine? «L’eau répandue par les jets permet de gagner 2 degrés environ. C’est donc efficace lorsque le froid n’est pas trop intense. En arboriculture, les fruits sont situés assez loin du sol où la température est plus élevée. Ce n’est pas le cas pour la vigne. Avec des températures comme celles que nous avons vécues, l’aspersion est bien moins efficace.»
(Quelle: Paul Vetter, Valais du vin)
Freitag, 21 April 2017
Mehr als 70 Prozent der Reben am Vully wurden vom Frost beschädigt
Die meisten Knospen und jungen Triebe haben die Eiseskälte in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag nicht überlebt. Die Schäden auf den 13 Hektaren von Christian Vessaz, Cru de l’Hôpital, sind erheblich. Genauso wie auf den 150 Hektar Rebfläche am Vully. Der Frost ist auch ein Hindernis für die Gemüseproduzenten und Landwirte. Auch wenn die Reben von Raphaël Vincent betroffen sind hat er ein bisschen Glück: seine Zuckerrübenfelder haben überlebt.
La Tele berichtet über den Frost am Vully
Canal9: Im Walliser Grosen Rat wird über die Hilfe für Winzer und Obstbauern diskutiert.
Temperaturen bis zu minus 6 Grad Celsius haben für schwere Frostschäden an Obstkulturen und Reben gesorgt. Vom Frost schwer beschädigt wurden vor allem Obst- und Weinkulturen, aber auch Spezialkulturen wie Baumschulen und Spargel, teilt die Österreichische Hagelversicherung mit. Mehr als 12'000 Hektaren seien betroffen. Gerechnet wird mit einem Schaden von mehr als 50 Mio. Franken.
Durch den Klimawandel beginne die Vegetationsperiode zunehmend früher und die jungen Triebe und Pflanzen seien für Spätfröste immer empfindlicher. In diesem Jahr setzte der Vegetationsbeginn – bedingt durch den warmen März - um durchschnittlich 14 Tage früher ein.
(Quelle: lid)
Donnerstag, 20. April 2017
Die extreme Kältewelle hat das Wallis überrollt und schwere Schäden in landwirtschaftlichen Kulturen verursacht. In der ersten Nacht erfroren die Reben auf mehr als 550 Hektar. Die zweite Nacht war noch viel kälter.
Bitter kalt war es in der Nacht vom Mittwoch, 19. April, auf Donnerstag, 20. April, im Wallis. Gemäss Meteonews sank das Thermometer in Visp auf -12,9 Grad Celsius auf einer Höhe von fünf Zentimeter über dem Boden.
Die Kulturen waren je nach Region und Ausrichtung der Parzellen mehr oder weniger betroffen.
In einer Mitteilung der Kantonsverwaltung von gestern Nachmittag wird hochgerechnet, dass in der ersten Nacht vom Dienstag auf Mittwoch zwischen Martingy und Sion rund 550 Hektar Reben zu Schaden gekommen sind. Das entspricht gut zehn Prozent der gemsante Walliser Rebfläche. Die Nacht von Mittwoch auf den Donnerstag war noch kälter. Der Frost traf auch Rebanlagen zwischen Sion und Visp. Zurzeit gibt es noch keine gesicherten Zahlen zu den Schäden der zweiten Nacht.
«In den Rebbergen der Genossenschaft gab es erhebliche Schäden», erklärte Raphaël Garcia, Direktor der Provins. «Betroffen sind die rechten und linken Ufer der Rhône und vor allem die Reben in der Ebene. Dort sind 20 bis 100 Prozent der Triebe Erfroren. Schäden gab es auch auf einigen höher gelegenen Lagen.»
Bertrand Pillet, Landwirt in Vétroz besitzt Reben in allen Lagen von Botza. «Die Reben in der Ebene sind stark getroffen. Selbst normalerweise geschützte Lagen auf den Hügeln wurden diesmal nicht verschont», sagt er. «Auch in den Aprikosenkulturen richtete der Frost grosse Schäden an.» Er nimmt an, dass es für alle Landwirte in seiner Region sehr schwierig werden wird. «So ist die Natur. Wer werden trotzdem die gleiche Anzahl Stunden arbeiten, um alles in Ordnung zu bringen und für das nächste Jahr vorzubereiten. Nur werden wir keinen Erlös aus den Erträgen generieren.»
Olivier Kohli, der Hérence-Rinder züchtet und oberhalb von Saxon Aprikosenkulturen besitzt, versteckt seine Emotionen nicht. «Als ich den Schaden gesehen habe, musste ich weinen. Den ganzen Winter habe ich damit verbracht die Aprikosenbäume zu schneiden. Und nun werde ich dafür keinen Lohn erhalten.» Seine Aprikosenernte ist in den zwei frostigen Nächten zerstört worden.
Frédéric Vouillamoz, Landwirt in Saxon, unterscheidet die verschiedenen Kulturen: «In den zwei Frostnächten haben wir dem Beregnen gegen die Kälte gekämpft. Das hat bei den Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen gut funktioniert. Dort hat es bis jetzt keine nennenswerten Schäden gegeben. Schäden gab es trotz der Beregnung bei den Aprikosenbäumen – sowohl in der Ebene als auch auf den Hängen. Schlimm getroffen hat es die Reben.»
Etienne Taramarcaz, Selbstkelterer in Fully, muss in der Ebene, vor allem in Sarvaz, einen Totalausfall hinnehmen. «In Sarvaz bearbeite ich 4000 Quadratmeter. Bereits in der ersten Frostnacht sind 100 Prozent der Triebe erfroren.» Es ist das zweite Mal innerhalb von vier Jahren, dass er sich in dieser Situation befindet. Glück im Unglück hatter er mit seinen Rebeanlagen auf den Hügeln. Dort waren nur einige Reben entlang der Gänge und in den Tälern (Combes) betroffen.
Dominique Rouvinez, Önologe der gleichnamigen Kellerei in Sierre, stellt fest, dass der Frost in der zweiten Nacht seine Reben härter getroffen hat. «Auf dem Hügel Géronde in Sierre, gibt es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch keinen Frost. Aber von Mittwoch auf Donnerstag sind 50 Prozent des Laubes zerstört worden. Wenn es ein wenig Wind gibt, sind wir auf dem Hügel meist geschützt. Das verhindert ein Absetzen der Kälte. Das war gestern Abend aber nicht der Fall.» Die Domaines Rouvinez haben keine besonderen Schutzvorrichtungen gegen Frost. Grosse Schäden gab es auf den Parzellen in Leytron. An den Hängen von Fully hingegen gab es keine Schäden.
Albert Pitteloud besitzt Rebberge, Aprikosenbäume und Erdbeerkulturen in der Region von Sierre. Er ist zuversichtlich: «Ich kämpfte mit Sprinkler. Es gibt sehr wenig Schaden in den Reben. Die etwa fünf Prozent sind vor allem an den Rändern aufgetreten. Die Erdbeeren wurden nicht betroffen. Bei den Aprikosen hingegen muss ich mit einem Drittel Verlust rechnen.» Albert Pitelloud betont, dass «es die kumulierten, negetiven Temperaturen waren, die den Kulturen einen Schlag versetzten».
André Zettel, Pächter der Domaine des Barges in Vouvry, schätzt, dass in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch zehn Prozent der Reben (ein Hektar insgesamt) vom Frost geschädigt wurden. Schutzmassnahmen haben in der zweiten Frostnacht grössere Schäden verhindert. Das Getreide hat die Farbe gewechselt und an der Grenze zum Schaden.
Die Zuckerrüben von Freddy Chopex in Vouvry sind zwar gelb geworden, aber bisher hätten sie keinen Schaden erlitten.
Am meisten Sorgen bereitet Pierre-André Roduit, Leiter des Amtes für Weinbau, dass für die Nacht von Donnerstag auf Freitag weiterhin noch intensivere Kälte prognostiziert wird.
Eine häufig gestellte Frage ist: wie kann der Staat den betroffenen Landwirten helfen? «Wir können bei Liquiditätsengpässen helfen. Zum Beispiel indem wir die Rückzahlung von Darlehen aufschieben oder Landwirten Kredite gewähren, die ihre Kulturen erneuern müssen. Der Staat kann beraten. Dies in finanziellen und technischen Belangen», erklärte Dérald Dayer, Chef des Landwirtschaftsdepartements. In einer ersten Mitteilung erklärte er, dass der Staat Sonderhilfen gewähren könne.
(Quelle: Le Nouvelliste/Jean-Yves Gabbud, Übersetzung: Gabriel Tinguely)
La nouvelle nuit glaciale en Suisse a provoqué d'importants dégâts sur plusieurs centaines d’hectares viticoles en Valais, a indiqué jeudi l’Office cantonal de la viticulture à la RTS. Avec des températures atteignant jusqu’à -5,8 degrés dans le nuit de mercredi à jeudi, la vigne a été frappée de plein fouet en Valais. «Les dégâts sont bien plus importants qu’en 2012 où les récoltes sur 120 à 130 hectares avaient été détruites», a expliqué Pierre-André Roduit, de l’Office valaisan de la viticulture.
Selon lui, le gel de ces deux dernières nuits a causé une perte sèche sur plusieurs centaines d’hectares. «Le gel de printemps tue les bourgeons mais pas la vigne, contrairement à celui d’hiver. Mais il empêche toutefois la récolte.» Le responsable a dit s’attendre à une nouvelle nuit encore plus froide que les deux précédentes.
Bilan en attente pour l’arboriculture
Du côté de l’arboriculture, le canton souhaite attendre le début de la semaine prochaine pour faire un bilan: «La nuit à venir sera décisive», selon Sébastien Besse de l’Office de l’arboriculture. Et de préciser que les arboriculteurs sont souvent bien préparés au gel: «Ils sont bien équipés et protègent leurs vergers principalement par aspersion (sauvegarde des fruits en les aspergeant d’eau) et des chaufferettes».
Berichterstattung auf RTS: vignes frappes par le gel
In der Schweiz sanken die Temperaturen letzte Nacht teilweise klar unter den Gefrierpunkt. Und diese Nacht wird es laut Meteonews nochmals kälter. Für die Bauern, die ihre Pflanzen schützen wollen, ist dies eine grosse Herausforderung.
Im Flachland war es mit -5,2 Grad in Bärschwil SO am kältesten, wie Meteonews mitteilt. Noch kälter waren die Temperaturen 5 Zentimeter über dem Boden, wo im Flachland bei mehreren Stationen zwischen -4 und -8 Grad gemessen wurde. Noch kälter wäre es geworden, hätte nicht die Bise schwach geweht.
Diese Nacht lässt laut Meteonews die Bise nach und die Temperaturen dürften im Flachland nochmals tiefer ausfallen, in erhöhten Lagen dürften sie aber etwas höher werden.
Für die Bäuerinnen und Bauern bedeuten diese Frostnächte viel Arbeit. Denn der Frost ist besonders für Obst und Gemüse und Reben gefährlich. Während beim Gemüse mit Vlies gegen die Temperaturen angegangen werden kann, müssen sich die Obstbauern oft anders behelfen. Möglichkeiten dazu bieten Frostkerzen sowie die Frostschutzberegnung.
(Quelle: lid)
(Bild: Titouan Rimbault)
Das Schauspiel von Ende April 2016 wiederholt sich. Damals bibberten etliche Obstproduzenten um ihre Plantagen in der Vollblüte. Frostschutzanlagen kamen zum Einsatz und verhinderten grössere Ernteausfälle. In der vergangenen Nacht hat André Erni aus Stüsslingen kein Auge zugetan. Um 2 Uhr morgens kam der Bodenfrost. Das Wasser auf den Deckeln der bereitgestellten Frostkerzen war gefroren. «Wir haben um 3 Uhr begonnen, uns zu organisieren und die vorbereiteten Kerzen und Feuer anzuzünden. Eine Stunde später vertrieben die Flammen in der Obstplantage auf einer Fläche von ca. 120 Aren den Frost», so Erni.
Die Frostkerzen seien praktisch. Man könne sie aufstellen, anzünden und sich problemlos wieder ins Bett legen. Bei den Feuer, welche er noch gemacht hatte, sei die Überwachung wichtig. Der Rauch der Feuer wurde von der Bise zwischen den Baumreihen verteilt und diente als zusätzlicher Schutz. Nach einer Weile mussten sie Feuerholz nachlegen. Das war das erste Mal, dass Erni Massnahmen gegen den Frost ergriffen hat. In 3-4 Tagen könne er einen Vergleich machen zwischen dem geschützten Teil der Plantage und dem Rest. Die Äpfel seien momentan in der Vollblüte, Kirschen, Zwetschgen und Birnen bereits durch.
Jetzt, um 9 Uhr, werde er sich für 1-2 Stunden hinlegen. Danach mache er sich an die Vorbereitungen für die kommende Nacht. Er werde sicher mehr Holz pro Feuer deponieren.
Samstag, 15. April 2017
Die milden und doch relativ stabilen Wetterverhältnisse der letzten Wochen liessen uns beinahe vergessen, dass wir uns momentan ja eigentlich im April – dem wohl unberechenbarsten «Wettermonat» des Jahres befinden. Doch just auf Ostern scheint sich nun doch allmählich wechselhaftes Aprillwetter, zumindest auf der Aopennordseite, einzustellen. Zudem scheinen sich die Modelle zunehmend einig zu sein, dass auf Mitte nächster Woche mit einem markanten Kaltlufteinbruch arktischen urspurngs zu rechnen ist.
(Bild: Meteo Schweiz)
Der Blick auf die Wettermodelle zeigt, dass uns in den kommenden Tagen bis und mit Donnerstag suzessive immer kältere Luft aus dem hohen Norden erreichen wird. Bis am Donnerstag könnte die Temperatur auf 850 hPa (ca. 1500 M.ü.M) auf bis -7 Grad zurück gehen (vergleiche Abbildung 3), was etwa 10 Grad unter dem für den Monat April üblichen Wert von etwa 3 Grad liegt. Solch tiefe Temperaturen sind für die zweite Monatshälfte des Aprils sogar rekordverdächtig. Dazu ist die Luft anfangs noch hochreichend labisl geschichtet und es ist zu erwarten, dass es Schnee- oder Graupelschauer bis in die Niederungen gibt. zudem steigt in der einfliessenden Arktikluft auch das Frostrisiko wieder an. Da im Flachland die meisten (Nutz-)Pflanzen bereits ergrünt sind und gewisse Bäume schon in voller Blüte stehen, kommt der erwartete Kälteeinbrch für die bereits auf den Frühling eingestellte Natur sehr ungelegen. hoffen wir, dass die Wetterküche auch noch genügend Feuchtigkeit und Wind serviert, damit sich die zu erwartenden Frostschäden in Grenzen halten.
(Bild: Meteo Schweiz)
Ostermontag, 17. April
Elisabeth Pasquier, Direktorin der Vereinigung Vinea, freut sich um 20.26 Uhr, über den Neuschnee: «Une poudreuse d’enfer apres la neige de cette nuit itinéraire de descente du Rogneux Sur Brunet juste magnifique.»
Dienstag, 18. April
Nach Bildern mit feinen Gerichten, guten Tropfen und frühsommerlichen Ausflügen meldet sich der Winter zurück: «Nein, das sind keine Pollen, die umherfliegen, das sind tatsächlich Schneeflocken… Wäh, bei uns schneits», schreibt Rolf Mantel um 15.42 Uhr.
(Bild: Thierry Constantin)
Um 20.26 Uhr schien die Welt noch in Ordnung zu sein: «Fendant 2000 entre poussière et pierre à déguster absolument sous la neige d’Arbaz, force et joie», postete Thierry Constantin, Winzer in Pont de la Morge bei Sion auf Facebook.
(Bild: Andreas Schwarz)
Andreas Schwarz, Winzer in Freienstein/ZH postet um 21.01 Uhr: «Frostnacht angekündigt und alle Frostkerzen sind ausverkauft: Weingut Schwarz ist alarmiert und erfinderisch.» In seinen Reben entfacht er kleine Feuer.
Später in der Nacht: «Monemtan -3 Grad. Bin am einheizen.»
Mittwoch, 19. April
(Bild: Blanca Imbonden-Mounir)
Erste Bilder von erfrorenen Rebtrieben tauchen auf: «Nun ja, c’est fait … ce soir le reste», resumiert Blanca Imboden-Mounir vom Weingut des Jahres 2016 Régnece de Balavaud in Vétroz.
(Bild: Thierry Constantin)
«Aïe…», kommentiert Thierry Constantin. 56 Personen haben das Bild mit «Gefällt mir» markiert – was man in diesem Fall überhaupt nicht sagen kann. Das Bedauern ist gross. «Pour le moment sur mes parcelles c’est encore ’marginal’ et supportable mais les deux prochaines nuits s’annoncent hyper dangereuses…», kommentiert Constantin.
(Bild: Veronyc Mettaz)
Veronyc Mettaz aus Fully/VS: «Le Païen 2017 sera rare » An «likes» und aufmunternden Kommentaren fehlt es auch hier nicht.
Die Posts kommen vor allem aus dem Wallis. Das lässt erahnen, dass der sonst so warme und sonnenverwöhnte Südkanton stark betroffen ist.
Zarter Schneefall am Thurgauer Iselisberg
(Bild: Urs Hausammann)
«Muss das sein?»
Emmanuel Charpin, Önologe und önologischer Berater, kommentiert: «J’arrive d’Allemagne et je pose mes bagages en famille à Bâle... Le temps de retrouver un réseau téléphonique pour prendre connaissance des dégâts par les réseaux sociaux et quelques téléphones aux collègues ... Mon dieu... On est vraiment dans la m.... d’autant plus que le pire est à venir... Le plus beau message de solidarité de la part des consommateurs c’est de profiter pleinement des opportunités du millésime 2016 pour soutenir les vignerons suisses en achetant exclusivement helvète... Et de faire prendre conscience aux amateurs que le vin ne coule pas comme par miracle au fond de la cave et que les multiples risques pris par le vigneron sont considérables.... Le premier qui râle que le vin du valais est trop cher, je l’attache tout nu dans la vigne pendant les deux prochaines nuit... ABE... et courage aux amis vignerons…»
Ja, buvons helvète! Doch die Produktion würde – wenn es sie denn gäbe (ganz bös) – nur für 40 Prozent des Konsums reichen. 20 Prozent der Schweizer Rebberge, so lauten erste Hochrechnungen, wurden vom Frost beschädigt. Also bezahlen wir den Winzern ab sofort 20 Prozent mehr für jede Flasche 2016er. Das wären zwischen 1.75 Franken für die günstigsten Flaschen bis 6.00 Frakenn für die teureren Gewächs. Einen Betrag, den wir uns ohne mit den Wimpern zu zucken, leisten könnten.
(Bilder: Jacques Disner, Cave à Polyte, Chamoson)
Jacques Dinser aus Chamoson/VS: «Premières estimations... Dégâts sur chardonnay... » Überall das gleiche traurige Bild: sich dunkel verfärbende, erfrorene Triebe. Weniger als zwölf Stunden später sind in unteren Lagen von St. Pierre-de-Clages/VS nur noch einzelne (Un-)Kräuter grün. Die blanken Ruten der Reben sehen aus wie im Winter.
Und Jacques Disner postete das Symbolbild für den Frost 2017 schlechthin: Die Ernte 2017 wird im April zu Grabe getragen.
Der Kampf gegen den Frost bietet Motive für zum Teil spektakulära Aufnahmen.
(Bild: zVg)
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch präsentierte sich der Rebberg L’Ovaille in Yvorne mythisch. Mit Kerzen haben die Winzer am Dienstag den Kampf gegen den Frost aufgenommen.
Erste Nachrichten aus dem Ausland treffen ein: Im Rhonetal in der AOC Hermitage gab es keine Frost. Doch die Winzer zittern vor den tiefen Temperaturen, die für die kommenden Nächte angekündigt sind.
(Bild: zVg)
Kerzen werden auch im Piemont aufgestellt: Vini Rossetti mit Aurelio del Bono.
(Bild: Marie-George Stavelots)
(Bild: Titouan Rimbault)
Wie bereits im vergangenen Jahr, wird auch in diesen Apriltagen kein Chabils-Winzer eine ruhige Nacht verbringen. Trotz der zahlreichen Kerzen sind die Schäden enorm.
Donnerstag, 20. April
Nach der ersten Frostnacht vom Dienstag auf den Mittwoch werden Zahlen herumgeboten. Im Wallis sollen dem Frost zwischen Martigny und Sion 550 Hektar Reben zum Opfer gefallen sein. Das schätzten Sachvertändige des Kantons Wallis. Dies entspricht rund zehn Prozent der Rebfläche.
In der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag wird alles noch schlimmer. Auch Rebberge zwischen Sion und Visp werden beeinträhtigt. Gemäss Meteo Schweiz sollen in Visp fünf Zentimeter über dem Boden -12,9 Grad gemessen worden sein. Zum jetztigen Zeitpunkt können noch keine Angabe über die Schägen gemacht werden.
Raphaël Garcia, Direktor von Provins, hält fest, dass es in den Rebbergen der Genossenschaft «beachtliche Schäden gegeben habe». «Von Sierre bis Vouvry, in der Ebene auf dem rechten und dem linken Rhoneufrer betragen die Schäden 20 bis 100 Prozent. Auch einige Rebberge auf den Hügeln wurden betroffen.»
Was die Winzer erstant, sind die Schäden auf den Hügeln, dort wo die extrem kalte Luft in der Regel abfliessen kann. Bertrand Pillet denkt, dass es dieses Jahr für alle Winzer und Landwirte sehr schwer werden wird. «Das ist die Natur. Wir werden alle die gleichen Stunden arbeiten müssen, um die Rebberge in einen optimalen Zustand für das nächste Jahr zu bringen. Einfach, dass wir dieses Jahr keine Ernte einbringen werden und kein Einkommen haben.»
Um 13.05 Uhr aktualisiert RTS Info seine Meldung:
Plusieurs centaines d'hectares de vignes frappés par le gel en Valais
Auch Canal9 berichtet:
Gel – nuits terribles
(Bild: rts)
Didier Joris: «Le gel a presque terminé les vendanges» Nuit glaciale - Les températures de la nuit dernière ont réduit à néant la future récolte de raisins sur certaines vignes valaisannes. «C’est une catastrophe. J’en suis à mon 41e millésime et je n’avais jamais vu ça», lance l’encaveur de Chamoson Didier Joris. «Les vendanges sont quasi terminées.» Il n’y a plus chez lui de cornalin, d’arvine ou de merlot. Sur ses vignes de Saint-Pierre-de-Clages, il ne reste quasiment plus rien, une température de -3 degrés a tout détruit. «La perte est de 100% sur 1,2 hectare…», déplore-t-il. «Par contre, sur le côteau, c’est bon.» Patron de la Cave à Polyte à Chamoson également, Jacques Disner n’est pas plus heureux. «25% des propriétés sont détruites à 90-100%. Sur le solde, les dégâts vont de 15 à 30%. Je suis très surpris de l’ampleur. C’est du jamais vu.» Apparemment, le gamay et le johannisberg ont mieux résisté que les autres cépages.
Ces deux situations ne sont malheureusement pas isolées. La plaine valaisanne a été durement frappée par le gel. Et ce n’est pas fini. Une nuit plus froide est annoncée pour la nuit prochaine. Et les moyens de lutte, comme les bougies, sont en rupture de stock. Les vignerons ne sont pas assurés contre de tels dégâts. «Je vais devoir licencier mon personnel pendant un mois», regrette Didier Joris. Ensuite, il devra engager plus de monde pour sauver les ceps.
(Quelle: Jean-Yves Gabbud für Le Nouvelliste)
Der Frost hat die Lese vorzeitig beendet.
Schäden in den Walliser Obstkulturen.
(Bild: Christian Voser)
Aus allen Landesteilen werden Nachrichten und Bilder gepostet:
Christian Voser aus Wettingen schrieb: «Heute Frostnacht in Wettingen -60% der jungen Triebe an den Reben erfroren.»
Bielerseewein: «Die Wetterlage ist momentan sehr heikel für unsere Reben. Wir drücken allen unseren Bielerseewinzern die Daumen.»
(Bild: Johannes Rittschis)
In St. Georgen im Burgenland (AT) wurden heute rund 35 Tonnen Stroh zum Räuchern ausgebracht. Die Strohballen werden von Donnerstag auf Freitag verbrannt, um durch die Rauchentwicklung die Gefahr von Frostschäden für Trauben zu minimieren. Auch die Kleinhöfleiner Winzer haben bereits ähnliche Massnahmen eingeleitet.
(Bild: Uwe Martin Hoop)
Uwe Martin Hoop aus Eschen in Liechtenstein: «In allen drei Neuanlagen haben wir letzte Nacht 80 Prozent und in den alten Anlagen zirka 30 Prozent Schaden erlitten und die nächste Nacht wird noch kälter.»
Tiziana Belossi teilt den Link eines italienischen Weinbloggers: www.wineblogroll.com
(Bild: Cédric Leyat)
Cédric Leyat: «Petite Arvine adieu!»
Tagesinfo auf Canal9
Freitag, 21. April
Olivier Mounir, Winzer in Salgesch/VS: «Die Schäden im ganzen Wallis und der Schweiz sind sehr gross. Seit Jahrzehnten gab es kein so grosses Schadensbild mehr.»
Cédric Besson-Strasser haben in Uhwiesen beim Rheinfall um 2.30 Uhr begonnen in den Reben Feuer zu entfachen, um damit die Kälte zu vertreiben.
Galgenhumor beweist Sandrine Caloz von der Cave Caloz: sie postet eine Todesanzeige für den Jahrgang 2017.
Maurice Zufferey postete: «Dans cette vigne de Malvoisie, voici l’illustration que sur un même pied, pied, il peut y avoir à la fois un survivant et un perdant du froid.»
Johannes Trappl, Winzer in Sitxtneusiedl, Carnuntum (AT) postet: «Im Großen und Ganzen sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen! Es hat eine Reihe von Trieben in den unterschiedlichsten Rieden erwischt - Sortenabhängig mehr oder weniger, ab und zu auch ganze Stöcke! Jedoch bei weitem nicht so schlimm wie 2016!»
Montag, 24. April
Lukas Hasler aus Tüscherz-Alfermé schreibt: «Am See selber gibt es in höheren Lagen Schäden, ansonsten hat der See wieder mal tüchtig mitgeholfen, Schlimmeres zu vermeiden. Zwischen den Seen habe ich eine Parzelle, die mitgenommen aussieht. Ich warte aber dann lieber zwei Wochen, bevor ich definitive Aussagen machen kann.»
Patrick Regamey vom Weingut Histoire d’Enfer informitert seine Kunden:
«Chers amis du vin, chers passionnés, chers clients,
Alors que la vigne avait environ deux semaines d’avance sur une année normale, le gel a frappé de manière effroyable une partie de notre vignoble en milieu de semaine passée.
Les fortes températures négatives enregistrées au lever du jour jeudi passé ont eu raison des petits bourgeons et des feuilles qui se développaient à merveille. Certes nous n’avons pas tout perdu comme le montre bien cette photo d’un pied de Chardonnay, mais la nature ne comblera jamais ce qu’elle a détruit si rapidement.
A l’heure actuelle, il nous est encore difficile de chiffrer précisément la future perte de récolte en 2017, mais il est évident que les cuves seront loin d’être pleines…d’autant plus que le froid est à nouveau annoncé en fin de semaine. Il s’agirait d’un des pires gels des dernières 40 années en Valais…»
Dienstag, 25. April
Am Zürichsee spielte der Temperaturausgleich nicht. Die über den Pfannenstiel blasende Bise machte diesen Vorteil zunichte. Alain Schwarzenbach und Diderik Michel klagen: «Letzte Woche hatten wir zwei Nächte mit Minustemperaturen und Biswind. Leider haben alle unserer Reben starken bis sehr starken Frostschaden. Im Moment heisst es abwarten. Das genaue Ausmass können wir erst in ein paar Wochen abschätzen.»
Marco Casanova berichtet aus seinem Walenstädter Rebberg: «Die Nächte vom 19. und 20. April hielten uns ganz schön auf Trab. Frostnächte wurden angesagt, das heisst es musste mit Minustemperaturen gerechnet werden. Ab -2° Grad erfrieren die bereits nach dem extrem warmen März und viel zu früh ausgetriebenen Schosse. In der ersten waren -2 bis -3° Grad angesagt und in der zweiten Nacht gar -4 bis -5° Grad. So versuchten wir mit Pelletsäcken, die wir zwischen die Rebreihen legten (ca. 200 Stück/ha) und in der Mitte des Sackes anzündeten, die Temperaturen um 1-2° Grad zu erhöhen. Ein enormer Aufwand. Ob es geholfen hat, werden wir in den nächsten Tagen und Wochen sehen, was schliesslich noch austreibt. Nach dem letztjährigen Frostschaden nun schon wieder ein Frostjahr und diesmal gravierender als letztes Jahr! Wir hoffen und beten... denn das Jahr hat erst begonnen und wer weiss, was noch alles auf uns wettermässig zukommt.
Auch Lukas Baumgartner, Winzer in Tegerfelden/AG, hat zusammen mit Helfern gekämpft: «Zwei Tage und Nächte waren wir in den Reben - um zumindest den Frostschaden im Rebberg ’Chürzi’ Lengnau AG in Grenzen zu halten. Dabei sind wir und unser Helferteam an die Grenzen der Belastbarkeit gelangt. Der Einsatz hat sich gelohnt, wir konnten einen Grossteil der Chardonnay Trauben ’retten’. Leider ist die Gefahr eines erneuten Frostes noch nicht ausgestanden und leider haben uns die eisigen Nächte von letzter Woche zum zweiten Mal in Folge einen Grossteil der Ernte zerstört.»