2011-10-10

2011 – Das Weinjahr

Schweizer trinken wegen Krise weniger Wein

Insgesamt tranken die Weinliebhaber im Jahr 2011 in der Schweiz 2,74 Millionen Hektoliter (hl) in- und ausländischen Wein. Das sind 2,3 Prozent oder 62'806 hl weniger als im Vorjahr. Die konsumierte Menge bewegt sich damit aber im Rahmen der letzten fünf Jahre.

Deutlich weniger gefragt waren Rotweine. Deren Konsum ging um 51'111 hl zurück. Die Nachfrage nach Weisswein sank um 11'695 hl, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Weinstatistik 2011 des Bundesamts für Landwirtschaft hervorgeht.

Schweizer Wein sinkt in der Gunst
Vom Nachfragerückgang war der Schweizer Wein stärker betroffen als der Wein aus dem Ausland. Der Gesamtkonsum von Schweizer Wein sank um 48'147 hl, zwei Drittel davon entfielen auf Rotweine. Der Konsum von Rotweinen aus dem Ausland ging ebenfalls um 23'109 hl zurück. Steigender Beliebtheit erfreuten sich dagegen ausländische Weissweine, von denen 8450 hl mehr konsumiert wurden.

Das Gros davon dürfte auf deutsche Weissweine zurückgehen. Deutschland gehört neben Spanien und Portugal zu den Ländern, die mehr Wein in die Schweiz liefern konnten als in früheren Jahren. Derweil sanken die Importe aus Italien, Frankreich und den USA.

Die Weine aus Italien bleiben aber Spitzenreiter in der Beliebtheitsskala der Schweizer Bevölkerung. Auf sie entfällt 37 Prozent des Importvolumens. 23 Prozent der Weine stammen aus Frankreich und 21 Prozent aus Spanien.

Waadt und Wallis weniger beliebt
Ein Blick auf die Schweizer Weine zeigt, dass vor allem die Nachfrage nach Weinen aus den zwei grössten Schweizer Rebbaukantonen zurückgingen. Der Gesamtkonsum von Weinen aus dem Wallis und der Waadt sank je um 30'000 hl. Derweil legte der Konsum von Weinen aus den Kantonen Genf und Neunburg zu.

Die Rebbaufläche blieb mit 14'920 Hektaren nahezu gleich (-22 ha). die am meisten verbreiteten Rebsorten sind nach wie vor Pinot noir, Chasselas und Gamay. Dieses Trio büsste jedoch an Fläche ein, während Merlot, Gamaret und Chardonnay an Terrain gutmachten.

Quelle: sda 19.04.2012

Die Wetterkapriolen

Die ersten Tag im Januar sind bitter kalt. Fast im ganzen Land liegt Schnee. Dann zieht eine Warmfornt über die Schweiz. Am Wochenende vom 8. und 9. Januar steigt das Thermometer in den Alpentälern unter Föhneinfluss bis auf 17 Grad. Die folgende Woche bleibt mild und auch am Wochenende vom 15. und 16. lockt die Sonne die Menschen auf die Terrassen. In der dritten Januarwoche kehrt der Winter mit Schneefall und eisigen Temperaturen zrück.

Am 12. April hat es im Bündnerland bis in Tal hinunter geschneit. Aber sonst heisst es in allen Landesteilen: trocken und sonnig. So präsentierte sich das Wetter von Februar bis April. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt fielen im April erst 20 bis 50 Prozent der sonst üblichen Regenmenge. Seit Anfang Jahr ist es zu trocken. Besonders wenig Regen gab es im Februar und teils auch im März, wie die Tagesschau des Schweizer Fernsehens am 15. April berichtete. Die trockenste Region ist das Wallis, wo seit Beginn des Jahres nur gerade ein Drittel der sonst üblichen Niederschlagsmenge fiel. Regen ist auch in den nächsten Tagen nicht zu erwarten. «Die Modelle zeigen ein Hochdruckgebiet nördlich der Schweiz und keine Regenfronten, die uns erreichen könnten», erklärte Sabine Balmer von SF Meteo gegenüber der Tagesschau.

Bis Mitte April haben die Reben zwei Wochen Vorsprung auf den Vegetationszyklus eines «normalen» Jahres.

Am 15. Mai ziehen erste heftige Sommergewitter über die Schweiz. Vereinzelt bedecken Hagelkörner Strassen und Wiesen. Ganz besonders getroffen hat es Inwil, Gisikon und Root in der Zentralschweiz, La-Chaux-de-Fonds/NE, Bassersdorf/ZH und Wil/SG.

Am 22. Mai ziehen erneut heftige Sommergewitter über die Schweiz. In Wettingen/AG hat sich ein ein Hagelsturm entladen, bei dem fast eine halbe Stunde lang Hagelkörner niederprasselten.

Zwischen dem 7. und 13. Juli verursachen erneut heftige Hagelunwetter Schäden von über 15 Millionen Franken an versicherten landwirtschaftlichen Kulturen. Nach dem 7. Juli sind bei der Schweizer Hagelversicherung über 1000 Meldungen eingegangen. Am 10., 12. und 13. Juli sind nochmals 2500 Schadenmeldungen dazugekommen. Betroffene Kulturen sind Ackerbau, Gras, Obst, Wein, Gemüse und Gärtnereien. Betroffen wurden vor allem die Kantone Aargau, beide Appenzell, beide Basel, Bern, Jura, Luzern, Schwyz, Solothurn, Thurgau, St. Gallen, Zug und Zürich.

Nach sonnigem und sommerlich warmen Beginn entwickelte sich der diesjährige Juli zum kühlsten Juli seit 2000 mit beträchtlichem Sonnendefizit. Der Juli 2011 war trüb, nass und kühl, schreibt MeteoSchweiz im Monatsflash. Die Auswertungen ergaben ein Wärmedefizit von 1 bis 1,5 Grad gegenüber der Vergleichsperiode von 1961 bis 1990. Es handle sich somit um den kühlsten Juli seit dem Jahr 2000. Bis am 5. Juli stiegen die Tageshöchstwerte auch im Norden auf 26 bis 30 Grad. Dann aber führte die vom Südwesten herkommende schwül-warme Gewitterluft zu regional heftigen Gewittern mit Starkregen, massivem Hagelschlag und Sturmböen. Auf ein kurzes Zwischenhoch folgte ab dem 17. Juli regnerisch trübes Wetter mit einer Schneefallgrenze zwischen 2000 bis 2700 Metern und Höchsttemperaturen unter 20 Grad. Vielerorts wurden 120 bis 170 Prozent der normalen Regensummen gemessen. Die letzte Juliwoche zeigte sich zwar wieder etwas freundlicher aber doch deutlich zu kühl für die Jahreszeit.

Neue Online-Daten zur Traubenreife bei Agroscope ACW
15.08.2011 - Seit einigen Jahren bereits stellt die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW auf der Internetseite www.agroscope.ch ihre Daten bezüglich Traubenreife allen zur Verfügung. Diese Ergebnisse interessieren eine breite Öffentlichkeit und vor allem die Winzer und Kellermeister. Seit diesem Jahr hat man die Präsentation der Ergebnisse verbessert: Die Daten aller Weinbau-Versuchsbetriebe von ACW, einschliesslich die der deutschsprachigen Schweiz, sind zusammengefasst worden. Zudem ist jetzt das Nachschlagen der Information in beiden Sprachen noch benutzerfreundlicher.

Die Qualität der Trauben und der optimale Lesetermin werden üblicherweise gemäss Reifeindizes bestimmt, die auf dem Zucker- und Säuregehalt einer repräsentativen Probe von Beeren aus einer Parzelle basieren. Man spricht dann von der technischen oder technologischen Traubenreife. In diesem Zusammenhang bietet ACW die üblichen Indizes mit der Bezeichnung «Oechsle-Grade» oder «%Brix» (Zuckergehalt in Gewichtsprozent) mittels refraktometrischen Messungen zur Bestimmung des Zuckergehaltes sowie Dichtemessungen des Saftes, der Gesamtsäure, der Weinsäure und der Apfelsäure. Ergänzt werden diese Hauptdaten durch die Messung des Formol-Index, der den von den Hefen assimilierbaren Stickstoffgehalt angibt und der sich ebenfalls als sehr wichtiger Qualitätsindex erweist.

Bei ACW werden auch andere Parameter ausgewertet, um die Traubenqualität genauer abzuschätzen, vor allem die Phenolreife sowie den Gesundheitszustand der Trauben. Diese Analysemethoden, vor allem schnelle und zerstörungsfreie Verfahren, befinden sich derzeit in der Genehmigungsphase. Die entsprechenden Ergebnisse werden in den kommenden Jahren präsentiert.

Daten aus sieben Versuchsbetrieben
Seit diesem Jahr werden die Daten zur Traubenreife aller unserer sieben Weinbau-Versuchsbetriebe veröffentlicht: Changins (VD), Pully (VD), Leytron (VS), Cugnasco (TI), Gudo (TI), Wädenswil (ZH) und Stäfa (ZH).  Für die Westschweiz werden die repräsentativen Rebsorten Chasselas, Petite Arvine (Leytron), Pinot Noir, Gamay und Gamaret, Merlot und Gamaret (für das Tessin) überwacht. Für die deutschsprachige Schweiz sind es Riesling-Silvaner (Müller-Thurgau), Garanoir, Gamaret, Räuschling, Chardonnay und Pinot Noir.
Somit können die Analysewerte für die genannten Hauptrebsorten auf unserer Internetseite sowohl in französischer als auch in deutscher Sprache abgerufen werden. Hier geht es zur wöchentlichen Aktualisierung.

Die Bilanz der Ernte 2011

20.08.2011 In einigen besonders exponierten Reblagen werden frühe Sorten bereits um den 20. August gelesen.

Zürich/Weiningen - 03.09.2011 (Katja Landolt in der Limmattaler Zeitung) Die verhagelten Rebstöcke haben sich nach dem Sturm im Juni gut erholt. Für die Weininger Weinbauern ist klar: «Es wird ganz sicher einen Weininger Jahrgang 2011 geben». Von einem Spitzenjahrgang war im Frühling die Rede. Dann kam der Sturm mit Böen und Hagel, der am 13. Juni eine Schneise der Verwüstung durch die Schweiz gezogen hat – auch mitten durch die Weininger Rebhänge. Aus dem «Spitzenjahrgang» wurde innert Minuten ein «Totalausfall». Wochen später sieht die Welt etwas rosiger aus – die Rebstöcke und einige Trauben haben den Sturm überlebt.

Die Weininger Weinbauern haben sich in den letzten Tagen mit dem kantonalen Rebbaukommissär und weiteren Experten zusammengesetzt und die wichtigsten Fragen geklärt: Wie können die Triebe geschützt werden? Werden die Trauben noch genügend Zucker produzieren? Und welche Arbeiten müssen jetzt getan werden? «Viel mehr als die Reben vor Mehltau zu schützen, können wir momentan nicht tun», sagt Robin Haug, Winzer und Sohn des Weinbauers Hans-Heinrich Haug. Alles andere sei Sache der Natur.
90 Prozent der Trauben sind kaputt. Nach einer dreiwöchigen Schockstarre wachsen die Reben wieder, die Triebe schlagen aus. Und die Hitze der letzten Tage hat ihnen zusätzlichen Schub verliehen. «Es sieht ganz danach aus, als dass es doch noch Wein gibt aus unseren Trauben», sagt Robin Haug. Viel wird es aber nicht: Die Hagelschätzer haben anfangs Woche festgestellt, dass auf den Rebbergen von Hans-Heinrich Haug im Schnitt gegen 90 Prozent der Ernte zerstört wurden. Ähnlich sieht es auch auf den anderen Weininger Rebbergen aus, beispielsweise dem von Hanspeter Haug, Weinbauer und Gemeindepräsident.
Trotzdem ist auch für ihn nicht Hopfen und Malz verloren: «Es wird ganz sicher einen Weininger Jahrgang 2011 geben.»
Die Experten hatten auch gute Nachrichten. «Bis nächsten Sommer werden sich die verhagelten Rebstöcke wieder erholt haben», sagt Robin Haug. Auch Hanspeter Haug zeigt sich optimistisch: «Die Rebstöcke haben frisches Laub, die Saftbahnen sind also nicht beschädigt worden.»

Wallis - 23.09.2011 (Provins) 2011 ist ein fru?her Jahrgang, der erlaubt, die Typizität der verschiedenen im Wallis angebauten Rebsorten optimal zur Geltung zu bringen. Die Weinlese verläuft in den verschiedenen Lagen vor allem dank des sehr guten Wetters hervorragend.

Am 23. September, dem offiziellen Anfang des Herbsts 2011, sind mehr als 70% der Ernten bereits eingebracht. Zur Erinnerung: 2010 nahmen die Trauben-Annahmestellen ihre Tätigkeit am 24. September auf!

Nach der Hitzeperiode zu Ende Sommer wurden die Rebsorten der ersten Erntephase – Pinot noir, Gamay, Gamaret, Garanoir, Chardonnay, Pinot blanc, Malvoisie, Muscat und Sauvignon blanc – in den Rebbergen der Provins-Genossenschafter bereit ab dem 5. September gelesen, und zwar mit hohen Reifegraden.

Dank des aussergewöhnlich guten Gesundheitszustands war keine Triage notwendig, und sämtliche Trauben konnten gepflu?ckt werden. Deshalb konnten in den ersten zehn Tagen der Weinlese beeindruckende Erntemengen eingekellert werden. Als Grössenordnung: Vom 5. bis 16. September 2011 kellerte Provins in seiner Zentrale gleich viele Trauben ein, wie das gesamte Tessin durchschnittlich pro Jahr produziert, nämlich mehr als 6 Millionen Kilo!

Die Ernte des Fendant (Chasselas) läuft gegenwärtig auf Hochtouren, und die Qualität der eingelieferten Trauben mit ihrem ausgewogenen Verhältnis von Säure und Öchslegraden lässt einen Jahrgang 2011 erwarten, der qualitativ nahe bei demjenigen von 2005 liegen wird.

Fu?r sämtliche späten Spezialitäten – Johannisberg (Riesling), Petite Arvine, Heida, Amigne, Marsanne, Humagne blanche, Syrah, Cornalin, Humagne rouge und Cabernet – wird die Weinlese im Verlauf der nächsten beiden Wochen erfolgen, wenn die Trauben optimal gereift sind, sowohl auf der Ebene der Frucht wie der phenolischen Reife (Farbstoff und Tanningehalt).

Wallis - 13.01.2012 (lid) Die Walliser Weinernte belief sich im letzten Jahr auf rund 43 Mio. Liter. Das entspricht einem Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Die Trauben waren von „einwandfreier Qualität“ und wiesen einen „optimalen Reifegrad“ auf, zitiert die Nachrichtenagentur SDA den am 13. Januar vorgestellten Weinerntebericht 2011. Das Verhältnis zwischen Rot- (60 Prozent) und Weisswein (40 Prozent) entspricht demjenigen der Vorjahre. Insgesamt wurden 10 Mio. Liter Chasselas eingekellert, 400‘000 Liter mehr als im 2010. Beim Pinot Noir (14 Mio. Liter) und Gamay (5,7 Mio. Liter) blieben die Mengen gleich.
Die Weinernte war nicht nur im Wallis, sondern auch in den anderen Schweizer Weinanbaugebieten optimal. Landesweit produzierten die Weinbauern 112 Mio. Liter Wein, 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Rekordernte bei den Sommerfrüchten - 18.10.2011 (Obstverband)
Die diesjährigen Sommerfrüchtemengen schlagen gleich reihenweise Rekorde. Die 6419 Tonnen Erdbeeren bedeuten ein neues Allzeithoch. Die bisherigen Höchstwerte von 2004 und 2007 (je 5775 Tonnen) wurden um ganze 11 % übertroffen. Mit 3118 Tonnen Tafelkirschen setzte die Kirschensaison auch quantitativ Massstäbe. Noch nie wurden so viele Schweizer Tafelkirschen über den Handel vermarktet. Die Klassen Extra und Premium machten zusammen 75 % der Tafelkirschen aus. Die 5306 Tonnen über den Handel abgesetzten Aprikosen sind mit der sehr guten Ernte 2009 zu vergleichen und stellen somit eines der besten Schweizer Aprikosenjahre der neueren Zeit dar. Die Zwetschgen übertrafen knapp die 2007er-Menge; noch etwas mehr Zwetschgen gab es 1992 mit 3820 Tonnen. Den Himbeeren reichte es für das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten, und die Ernte aus den heranwachsenden Heidelbeerenkulturen übertraf die letztjährige Rekordmarke nochmals deutlich.

Die grossen Mengen seien besonders im bei Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen und Aprikosen problemlos vermarktet worden, teilte der Obstverband mit. Dazu habe auch die «gut abgestimmte» Importregelung beigetragen.
 
Trockener Frühling. Sowohl die Weinernte als auch die Ernte der Sommerfrüchte begann äusserst früh. Dies, weil der warme und trockene Frühling zu einem Saisonvorsprung von mehr als zwei Wochen führte.
 
Die befürchteten negativen Folgen der langen Trockenperiode sind gemäss dem Obstverband ausgeblieben – auch weil sensible Kulturen wie die Beeren inzwischen mit Bewässerungssystemen ausgerüstet seien. Auch die zum Teil heftigen Schauer hätten keine grossen Schäden angerichtet.

Die Weinernte liegt mengenmässig leicht unter dem Durchschnitt, die Winzer erwarten allerdings einen ausgezeichneten Weinjahrgang. Die Weinernte dürfte schweizweit 105 Millionen Liter Wein ergeben, sagte am Freitag Pierre-Yves Felley, Direktor der Walliser Landwirtschaftskammer, zur Nachrichtenagentur sda.

Im Wallis dürften gemäss Felley 40 Millionen Liter Wein und damit etwa die durchschnittliche Menge der vergangenen fünf Jahre produziert werden. Auch im Kanton Waadt sollte die Weinproduktion ungefähr auf dem Niveau der vergangenen Jahre liegen, wie Philippe Herminjard, Sekretär der kantonalen Winzervereinigung, auf Anfrage mitteilte. Der Reifungsprozess sei dieses Jahr äusserst gut, was einen sehr guten Weinjahrgang erwarten lasse, sagte Felley. Die Weinernte dauert noch bis Anfang November.

St. Gallen14.11.2011 (lid) Die St. Galler Weinbauern können sich über eine überdurchschnittlich hohe Ernte von sehr guter Qualität freuen. Der warme Frühling hatte zu einem Vegetationsvorsprung geführt, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Der Spätsommer und Herbst waren für die Trauben ebenso gut, was schliesslich zur hervorragenden Ernte führte. Die Erntemenge für die Hauptsorte Blauburgunder beträgt 888‘887 Kilo, was 6‘667 Hektoliter Wein entspricht. Müller-Thurgau wurde 195‘875 Kilo geerntet (1‘567 Hektoliter).

18.11.2011 (Tagblatt - miz) Ein ideales Rebjahr bringt im Kanton reichen Ertrag. Trauben von sehr hoher Qualität lassen kräftige und fruchtige Weine erwarten. «Die diesjährige Weinernte ist hervorragend ausgefallen», freut sich Markus Hardegger von der kantonalen Fachstelle für Weinbau. Nach der enttäuschenden Weinlese 2010, der kleinsten seit 25 Jahren, atmen die Winzer im idealen Rebjahr auf.

Ein ungewöhnlich warmer März führte zu einem frühen Austrieb der Knospen, Anfang April war ein «Vegetationsfortschritt» von rund zehn Tagen erreicht. Wegen milder Temperaturen kam es kaum zu Frostschäden. Die Hauptblütezeit fand schon in den letzten Maitagen statt – normalerweise blühen die Reben erst Mitte Juni. Ein schöner Spätsommer mit höheren Temperaturen liess die Trauben reifen, so dass die Weinlese sehr früh begann.

Spitzentrauben aus Walenstadt
Die ersten Trauben der Sorte Müller-Thurgau wurden am 3. September in Sevelen gelesen, die Hauptlese fand vom 12. bis 17. September statt. Die Winzer ernteten 195 875 Kilogramm Trauben mit im Durchschnitt sehr guten 79 Öchslegraden und keltern daraus 1567 Hektoliter Weisswein. Die Trauben aus Walenstadt erreichten mit 89 Öchslegraden den höchsten Wert. Pro Quadratmeter Anbaufläche wurden im Schnitt 751 Gramm Trauben gelesen – was etwa 5,5 Deziliter Wein ergibt.

Blauburgunder mit viel Öchsle
Die Blauburgunder-Trauben erreichten bei der Hauptlese von Ende September bis Mitte Oktober einen hervorragenden Öchslewert von 98. Die höchste Messung erzielten Trauben aus Mels mit 115 Graden, aber auch in Berneck, Sargans und Quarten wurden sehr gute 110 Öchslegrade gemessen. Die insgesamt 888 887 Kilogramm Trauben (das entspricht 641 Gramm pro Quadratmeter Weinberg) werden zu 6667 Hektolitern Wein gekeltert.

Die beiden Hauptsorten Müller-Thurgau und Blauburgunder erreichen einen Anteil von rund 85 Prozent. Die restlichen 15 Prozent verteilen sich auf 40 Spezialitäten-Sorten. Die ersten «Jungweindegustationen» lassen laut Markus Hardegger einen sehr schönen Jahrgang erwarten mit kräftigen und fruchtigen Weissweinen. Die Rotweine zeigten bereits jetzt sehr gute Farbwerte und weiche, ausgereifte Tannine. Aufgrund der optimalen Reife wird der Alkoholgehalt etwas höher sein als üblich.

Waadt16.11.2011 (CIVV - Communauté Interprofessionnelle de Vin Vaudois)
Aller guten Dinge sind drei! Am Tag vor dem Beginn der Weinlese zweifelten wir noch am Wahrheitsgehalt dieses Sprichworts. Die Lese hat im Sommer begonnen, die ersten Tage der Ernte der Trauben für den Schaumwein fielen sogar noch in den August.

Von Mutter Natur erwartet, gingen am Wochenende des Eidg. Dank-, Bet- und Busstags tropisch zu nennende Regengüsse nieder und füllten die Beeren prall mit Saft. Danach kein Tropfen mehr. Jetzt war nichts einfacher, als jeden Tag in der Sonne abzuwarten, dass der Saft sich konzentriere, ein Auge stets auf die Wettervorhersage gerichtet.

Da es einfacher ist, im T-Shirt zu ernten als mit Fausthandschuhen, kamen die Weinleser rasch voran. Die Beeren waren vollkommen gesund bis auf einige Pinots, welche die hohen Temperaturen von Ende August nicht vertrugen und ein gewisses vorzeitiges Welken erkennen liessen.

Die Rebsorte Chasselas, das unveränderliche Barometer unseres Kantons, wies Zuckergehalte auf, die eines Grand Cru würdig sind, mit positiv knackigen und frischen Beeren. Am 20. September hat die Weinlese so richtig begonnen. Und seit diesem Tag hat kein Regen die detailliert geplante Weinlese durcheinandergebracht.

Mit einem Zeitvorsprung von 2 bis 2.5 Wochen vor dem ausgezeichneten Jahrgang 2010 hat diese Weinlese schliesslich unter traumhaften Bedingungen stattgefunden, wie wir sie uns nie hätten vorstellen können.

Die geernteten Mengen werden im Vergleich zu den zwei letzten Jahren als üppig bezeichnet. Bei den Weissen sprechen wir von 22.5 Millionen Litern, das heisst rund 8 % mehr als in den beiden letzten Jahren.

Bei den roten Rebsorten ergibt sich aus der Vielfalt der Waadtländer Reben eine erstaunliche Variabilität der Erntedaten. Zwischen den frühesten, gewissen Färbertrauben wie Dakapo, und den spätesten Merlots oder Cabernets Francs beträgt der Abstand 50 Tage.

Nach dem Vorbild seiner berühmten Uhrmacher dosiert der Waadtländer Weinbau mit Präzision seine Anstrengungen, um alle Nischen des Schweizer und des internationalen Marktes zu erreichen. Er bietet mit Wonne alle Paletten von Aromen, die er einer grosszügigen Natur verdankt, innoviert und perfektioniert sein auf Tradition beruhendes Know-how. 

Die Temperatur der Sauser zu Beginn der Ernte war relativ hoch, folglich werden die Weissweine nach schneller Fermentation geschmeidig und gut ausgewogen sein mit Noten von weissen Pfirsichen und Honig. Am Gaumen wird dieser den Weinen des Jahrgangs 2009 ähnlichen Süsse manchmal eine salzige Note vorangehen.

Die Roten werden sich durch kräftige Farben und fruchtige Bouquets auszeichnen mit gut vorhandenen, aber etwas weniger strengen Tanninen als im Fall des Jahrgangs 2010, gefolgt von einem seidigen Gefühl am Gaumen, einer schönen Länge und einer ausgeprägten und üppigen fruchtigen Eröffnung. Dazu Gilles Cornut: «Freuen Sie sich!»

7.12.2011 (Bureau d'information et de communication de l'Etat de Vaud)
Die im 2011 gemessenen Werte bei der Sorte Chasselas entsprechen den hervorragenden Jahren 1992 und 2000, bei der Pinot Noir dem Jahr 2003 und bei der Gamay dem Jahr 2005.

Die im Kanton Waadt geernteten Mengen betragen 30.6 Millionen Liter klarer Wein. 21.6 Millionen Liter fallen auf Weisswein und 9 Millionen Liter auf Rotwein. Diese Angaben gelten für Gewächse der Klasse 1 (Premier Grand Crus, Grand Crus und AOC). Die geernteten Mengen entsprechen den Jahrgängen 1997 und 2007.

Seit dem Referenzjahr 1993 hat die mit Chasselas bestockte Rebfläche um 377.6 ha (-14%) abgenommen. Mit 2326.5 ha (61%) bleibt Chasselas jedoch die meistangebaute Sorte im Kanton Waadt. Während der gleichen Zeit hat auch die Gamay an Terrain verloren (-145 ha, -25.9%). Die Pinot Noir hat bis zum Jahr 2008 um 74.4 ha Rebfläche zugelegt, seither jedoch wieder 11.3 ha verloren. Die Abnahme der einezlnen Sorten wurde vor allem mit Gamaret, Garanoir, Merlot, weissen Spezialitäten wie Doral ausgeglichen.

Luzern - 21.11.2011 (lid) Im Kanton Luzern konnten die Winzer dieses Jahr 295 Tonnen Trauben ernten. Das ist ein neuer Rekordwert. Die Menge reicht voraussichtlich für 300‘000 Flaschen Wein, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Das Wetter war während der ganzen Wachstumsphase ideal und auch Unwetterschäden blieben weitgehend aus. Im Kanton Luzern wird ungefähr gleich viel Rot- wie Weisswein produziert. Fast die ganze Produktion wird zu Wein mit AOC-Bezeichnung verarbeitet.

Bern - 22.12.2011 (blw.admin) Qualitativ ausgezeichnetes Jahr für Schweizer Weine. Die Weinernte 2011 zeichnet sich durch eine ausgezeichnete Qualität aus und liegt mit 1.121.232 Hektoliter um 4,3 Prozent über dem fünfjährigen Mittel.
Die Gründe für das qualitativ erfolgreiche Rebjahr 2011 sind unter anderem der aussergewöhnlich warme Frühling und der sonnige und trockene Spätsommer und Herbst. Dank den hohen Frühjahrstemperaturen trieben die Reben schweizweit so früh aus wie schon lange nicht mehr (Anfang - Mitte April). Der Vegetationsvorsprung erreichte am Ende des Zyklus rund drei Wochen gegenüber dem Vorjahr. Die Lese war landesweit grösstenteils schon Anfang Oktober zu Ende.
Die Ernte 2011 beläuft sich auf 1.121.232 Hektoliter und liegt um 90.294 Hektoliter oder 8,8 Prozent über dem letztjährigen Resultat, jedoch nur 4,3 Prozent über dem fünfjährigen Mittel. Die Rebfläche nahm 2011 gegenüber dem Vorjahr leicht zu und beträgt neu 14.962 Hektar (20 ha oder 0,1 Prozent mehr als 2010).
Im Frühjahr 2012 wird das Bundesamt für Landwirtschaft einen detaillierten Bericht über das Weinjahr 2011 veröffentlichen. Dieser wird ausführliche Auskünfte über Importe, Exporte, Lager und Konsum geben.

Basel - 18.06.2012 (sda) Perfektes Reben-Wetter hat den Baselbieter Winzern 2011 zu ausgezeichneten Weinen verholfen. Nicht nur der Fruchtzuckergehalt fiel hoch aus, auch die Erntemengen waren weit überdurchschnittlich. Drei Wochen früher als 2010 konnten sie im September «herbsten».

Mit einer Gesamternte von 1064 Tonnen Trauben aller Rebsorten übertraf 2011 das Vorjahr um einen Drittel und sogar die letzten sehr üppigen Jahrgänge 1999 und 2000. Der Zehnjahres-Durchschnitt liegt aktuell bei 863 Tonnen Trauben, wie aus Unterlagen des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain vom Dienstag hervorgeht.??Der grösste Anteil entfiel auch im letzten Jahr mit insgesamt 574 Tonnen auf roten Blauburgunder (Pinot Noir). Bei den Weissen standen Riesling-Sylvaner mit 178 Tonnen und Gutedel (Chasselas) mit 43 Tonnen zu Buche. Angebaut werden daneben noch diverse andere Rebsorten, auch Neuzüchtungen (etwa Cabernet Jura) und Hybriden.??Seit der Jahrtausendwende sind indes die Anbauflächen um rund 20 Hektaren auf heute insgesamt 136,4 Hektaren angewachsen. So blieb nun der Flächenertrag trotz optimaler Verhältnisse unter dem Strich mit 782 Gramm pro Quadratmeter im guten Rahmen – je tiefer der Flächenertrag, desto konzentrierter der Wein.

Millionen-Geschäft
Der durchschnittliche Zuckergehalt erreichte bei den wichtigsten Rebsorten sehr hohe Werte: 100,9 Grad Oechsle beim Blauburgunder, 75,5 Grad beim Gutedel und 82 Grad beim Riesling-Sylvaner. Letztmals höher lagen sie teils im Hitzejahr 2003, das aber mengenmässig abfiel.??Das Wetter verlief im vergangenen Jahr genau nach Winzerwunsch: früher Austrieb im warm-trockenen April, trocken-warmer Vegetationsstart, regenfreie Blütezeit, feucht-warmer Sommer mit genug Sonne und schliesslich eine trockene Erntezeit. Krankheiten und Schädlinge blieben so aus, und die Trauben wurden richtig reif.??Wirtschaftlich brachte das tolle Klima 2011 den Winzern einen Rohertrag von insgesamt knapp 11,5 Mio. Franken, rund 2,5 Mio. Franken Mehrertrag gegenüber 2010. Dies hat der Ebenrain mit einem Durchschnitts-Flaschenpreis von 12 Franken, Verkaufspreisen von 4 Franken pro Kilo Trauben und 75 Prozent Ausbeute errechnet.


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