2024-01-17

Non Filtré 2023 – ein sonnenreicher Jahrgang

Der Chasselas Non Filtré kommt Mitte Januar als erster Schweizer Wein des Jahrgangs auf den Markt. In Anwesenheit von 32 Winzerinnen und Winzern konnte das Publikum diesen verkosten.

«Der erste Schweizer Wein des Jahres ist erneut ein Jahrgang mit einem Überfluss an Sonne, was den Winzern ein Lächeln ins Gesicht zaubert», schreibt Neuchâtel Vins et Terroir in der Medienmitteilung. (Bilder zvg)

Wenn Servicefachleute die Weinflasche schütteln und diese dem Gast mit dem Hals nach unten präsentieren, sorgt das für Gesprächsstoff. Um dies zu fördern, haben Neuenburger Winzerinnen und Winzer die Etiketten zum zweiten Mal verkehrt herum auf die Flaschen geklebt. Das Schütteln wirbelt die Feinhefen auf, so dass der junge Chasselas-Wein je nach Produzent von leicht bis milchig trüb in Glas fliesst.

Marylin und Patrick Sandoz waren die Gastgeber der Präsentation des Non Filtré für die Presse.

2023 – ein Jahrgang mit einem Überfluss an Sonne
Lanciert wurde der neue Non Filtré am vergangenen Mittwoch auf dem Weingut von Marylin und Patrick Sandoz in Neuenburg. «Der Chasselas von Sandoz entspringt dem Stein von Hauterive und setzt auf Tradition und Terroir», sagte Yves Dothaux. Der Leiter des Önologie-Labors der Kantonalen Weinbauanstalt beschreibt ihn so: «Die Trübung ist von mittlerer Stärke und man erkennt darin eine sonnige Nuance. Der Wein begeistert die Nase mit Noten von Zitrusfrüchten, allen voran kandierte Zitrone. Nach einer schönen Bläschenbildung führt uns dieser Wein mit seiner Frische bis zum geschmackvollen Abgang mit einem feinen Hauch von Salzigkeit. Eine gelungene Leistung mit einem warmherzigen und anspruchsvollen Jahrgang.»
Von Liebhabern, immer mehr auch aus der Deutschschweiz, wird der Non Filtré jedes Jahr sehnsüchtig erwartet. Einen grossen Teil der Produktion servieren Gastronomen im Kanton Neuenburg zum Aperitif, zu Fisch aus dem See, Geflügel an Weissweinsauce oder einer Käsespezialität.

Confrérie Bachique, Miss Fête des Vendanges, Mireille Bühler von Neuchâtel Vins et Terroir (Mitte), und Mister Fête des Vendanges.

Die Eigenschaften der Trauben können sich je nach Art des Bodens und seiner Wasserreserven von Weinberg zu Weinberg, und sogar innerhalb desselben Weinguts stark unterscheiden.

Die frühe Lese führte zu stabilen und schnell ausgereiften Weinen mit zurückhaltender Trübheit. Die feinen Hefen garantieren Finesse und Stabilität; ohne Restzucker eignen sich diese Non Filtré auch zur Lagerung. Das ist der Zauber dieses ersten Schweizer Weins des Jahres!

2023 ist zweifellos ein Jahrgang, bei dem der Winzer grossen Einfluss auf den Wein hatte, den er ihnen Anfang 2024 präsentiert, je nachdem ob er sich für die Süsse der Trauben entschied, oder ob er sich auf die Suche nach maximaler Frische gemacht hat.

Die Non-Filtré-Saison wurde am 17. Januar um 15.30 Uhr mit einer Pressekonferenz bei Facchinetti Automobiles in Neuchâtel eröffnet. Gurppenbild der Referentinnen und Referenten von links: Karen Allemann, Direktorin Gastro Neuchâtel, Oceane Gex, Swisswine, Mireille Bühler Neuchâtel Vins et Terroir, Violaine Blétry-de Montmollin, Stadträtin von Neuenburg, Djan Mollenhoff, Präsident der Facchinetti-Gruppe, Patrick Sandoz, Winzer.

Jungwein mit Reifepotenzial
Erstmals konnte eine kleine Gruppe von Fachleuten bis zu zehn Jahre gereifte Non Filtré verkosten. Interessant war, dass sich die Hefen nach kurzem schütteln wieder fein verteilten. Die Weine aus sechs Kellereien zeigten trotz unterschiedlicher Handschriften die Charakteristik des  jeweiligen Jahrgangs auf eindrückliche Weise. Ihre Frische und die Fruchtnoten haben sie alle behalten.

Gabriel Tinguely


Indietro

Geschichte

1975 füllte der Winzer Henri-Alexandre Godet nach einer geringen Ernte erstmals eine kleine Menge ungefilterten Chasselas ab. Heute keltern über dreissig Weingüter Non Filtré. 15 Prozent der Neuenburger Chasselasernte wird zu Non Filtré verarbeitet. Der Neuchâtel Non Filtré ist für Kenner ein Vorbote des Frühlings.