Aspect visuel: kräftiges Kirschrot mit violetten Reflexen, klar und spiegelnd
Nez: Pfeffer, Holunder, Pflaume, Tabak, Fleischextrakt, Rauch, Lakritze
Palais: Die Säure dominiert den Antrunk, stützt den vollen geschmeidigen und kräftigen Körper, darauf folgt eine geballte Ladung von Tanninen, diese sind elegant aber auch trocknend und etwas kratzig im Abgang.
Note de dégustation:
Verschlossen, reduktiv, braucht viel Luft und ein grosses Glas. Frisch, fein und sauber, mit dominanter Holznote, öffnet sich der Wein nach und nach.
Animalisch, wild, rustikal sind die ersten Eindrücke. Die Tannine erinnern an einen Sagrantino di Montefalco aus Italien, einen Barolo Chinnato oder an einen Tannat aus dem Südwesten Frankreichs, aber nicht an einen Merlot. Einen 2011er in Barriques ausgebauten Merlot bereits jetzt auf den Markt zu bringen ist für mich nicht nachvollziehbar.
Fiche technique:
AOC Coteau de Lully 1er Cru, 13% Vol., Preis ab Weingut: 15.00
=> Ich bin gespannt wie sich der Wein in 3, 5 oder 8 Jahren präsentieren wird. Der Wein verlangt nach fetten Speisen wie Bohneneintopf, Gänsebraten oder Wurst und Speck. Die Gerbstoffe stimulieren die Verdauung nach einem üppigen Essen - und das ist sehr positiv.
Gabriel Tinguely
Der Wein hat eine grosse Evolution durchgemacht. Tabak und Fleischextrakt sind dominierende Aromen in der Nase. Am Gaumen wirkt er gekocht, balsamisch mit einer gewissen Alterssüsse. Diese Flasche hat den Zenit überschritten.