Lange Zeit wurde die Ausdehnung des Rebbaus behördlich unterdrückt. Doch jetzt sind die Weine am Markt gut positioniert.
Präsident Peter Krummenacher (l.) und Gründerpräsident Karl Schmidli vom Zentralschweizer Weinbauverein. (Bild Josef Scherer)
Die Zentralschweiz ist eine junge Schweizer Weinbauregion. Noch anfangs der 90er-Jahre gab es hier nur wenige Hektaren Reben. Und die Ausdehnung sei stark behindert worden, indem Bundesbern keine Anbaubewilligungen erteilen wollte. Die Region sei aufgrund der Geografie und des Mikroklimas ungeeignet, argumentierten die Beamten. Es habe viel Ausdauer und Druck gebraucht, um die Behörden vom Gegenteil zu überzeugen, berichtete Karl Schmidli, Gründerpräsident des Zentralschweizer Weinbauvereins, an der 38. Generalversammlung in Meggen. Heute werden in der Region auf 73 Hektar Reben angebaut, davon 64 Hektar im Kanton Luzern. «Das ist eine Erfolgsgeschichte, wir sind eine richtige Weinbauregion geworden», freute sich Schmidli. Und weil viele Winzer neu eingestiegen sind und sich den Markt erst erschaffen mussten, sei das eine sehr dynamische und initiative Branche.
Spitze bei Bio und Piwi
Die Sortenvielfalt sei viel höher als anderswo, und mit 27 Prozent pilzwiderstandsfähigen (Piwi) Sorten und 15 Prozent Bio-Anteil sei man schweizweit führend, berichtete der Luzerner Rebbaukommissär Beat Felder. Das resultierte letztes Jahr in einem Medaillensegen. Ganze 22 Siege holten Zentralschweizer Weine an Ausstellungen. Gleichwohl soll das Marketing weiter forciert werden. Viele Leute in der Region wüssten noch immer nicht, dass hier Wein angebaut werde, erklärte Präsident Peter Krummenacher.