Ein neues Projekt - etwas verrückt und ein wenig utopisch - haben Christian Vessaz und Etienne Javet, zwei talentierte Winzer, im Verborgenen realisiert. Entstanden ist ein Rotwein, eine kraftvolle und zeitlose Quintessenz vom Mont Vully.
Christian Vessaz ist diplomierter Önologe und Regisseur bei der Domaine de la Bourgeoisie de Morat in Môtiers/FR. Bekannt sind seine Weine unter der Bezeichnung «Cru de l'Hôpital».
Etienne Javet, ebenfalls diplomierter Önologe ist der jüngere von Javet & Javet aus Lugnorre/FR.
Drei und ein halbes Jahr haben die beiden Winzer gearbeitet, geforscht und experimentiert. Den Wein, der dabei entstanden ist bezeichnen sie als «sublimation du terroir». Singemäss übersetzt bedeutet das: Übergang von einem festen Stoff (Boden, Trauben) in einen gasförmigen Zustand (Wein, Genuss, Erlebnis …).
Die Idee, die Christian Vessaz und Etienne Javet im Frühjahr 2008 hatten, klingt einfach. Mit ihrem verrückten und ehrgeizigen Projekt wollen sie zeigen, dass am Mont Vully nichts für eine Ewigkeit festgeschrieben ist und dass Veränderungen möglich sind. Und vor allem, dass es möglich ist am Mont Vully einen grossen Rotwein zu keltern. Als Leitmotiv haben die beiden Winzer ihren visionären Rotwein auf Papier skizziert. Die Umsetzung des Abenteuers hat einige Zeit in Anspruch genommen.
Die Trauben des Jahrgangs 2008 sind zwar gekeltert worden und der Wein reifte im Keller in Holzfässern. Sicher ist daraus etwas Gutes entstanden. Doch der Wein hat dem Leitbild der beiden Winzer nicht entsprochen. Zurück zum Anfang heisst es in vielen Spielen. Für das Projekt Vessaz & Javet bedeutet das ein weiteres Jahr harte Arbeit.
Die Winzer Etienne Javet, links, und Christian Vessaz, rechts, setzen ihre unkonventionellen Ideen in Wein um. Der Grafiker Antoine Javet hat bei die Gestaltung und die Inszenierung mitgeprägt.
Der Jahrgang 2009 ist aussergewöhnlich. Aus ihren Parzellen haben Christian Vessaz und Etienne Javet 800 Kilo Gamaret, 600 Kilo Malbec und 400 Kilo Merlot ausgewählt. Die gesunden und perfekt reifen Trauben haben die beiden Winzer in der Luft antrocknen lassen, bevor sie sie in offenen Barriques vergärten. Jede Traubensorte reifte für sich während 18 Monaten in neuen Eichenfässchen. «Jeder Wein für sich, hatte grosse Klasse», sagen die Winzer. «Mit der Assemblage der drei Grundweine suchen wir die grösstmögliche Komplexität.» Abgefüllt wurde der Wein im August 2011.
Während dem der Wein im Keller langsam reift, haben Christian Vessanz und Etienne Javet in Zusammarbeit mit Antonie Javet, einem Grafiker, an der Präsentation gefeilt. Dabei galt es nicht nur einen Namen zu finden. Die Form der Flasche, die Gestaltung der Etikette und des Umkartons ist ausgiebigen Tests unterzogen worden. Es wurde verglichen und diskutiert.
Und schliesslich soll der aussergewöhnliche Wein mit einer speziellen Sensorik Veranstaltung einem interessierten Publikum präsentiert werden. «Liebhaber treffen sich mit dem Wein zum Tête-à-Tête.
Dieses Projekt ist von keinem externen Investor unterstütz worden. Es ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von engagierten Fachleuten aus zahlreichen Bereichen:
Für die kulinarischen Genüsse:
Christian Vessaz & Etienne Javet, Winzer und Initianten
Pierrot Ayer, Koch, der die kulinarischen Köstlichkeiten zu den Weinproben zubereitet
Für die künstlerischen Genüsse:
Antonie Javet, Grafiker, für den kompletten visuellen Auftritt, inklusive Homepage
Christelle Egger, Schneiderin der Uniformen der Servicefachleute für die Präsentationsveranstaltung
Peter Marti, Fotograf
Baptiste Cochard, Grafiker, Gestalter des Umkartons
Frédéric Noyer, Programmierer der Homepage