Der «Mondial du Pinot Noir» ist der weltweit grösste Wettbewerb, der nur einer einzigen Rebsorte gewidmet ist. Für die diesjährige 14. Ausgabe sind über 1300 Weine eingereicht worden. Martin Donatsch, Winzer aus Malans, ist mit seinem Pinot Noir «Passion» aus den Jahren 2007, 2008 und 2009 zum Wettbewerb angetreten. Und zum zweiten Mal in Folge wurde der junge Winzer für seinen Pinot Noir ausgezeichnet.
In der Königsdisziplin, dem «Champion du Monde», galt es den im Vorjahr geholten Weltmeistertitel zu verteidigen. Dass er diesen begehrten Titel zum zweiten Mal holt, hätte Martin Donatsch nicht erwartet. «Die Nachricht kam überraschend, aber die Freude ist riesig», sagt der junge Spitzenwinzer. «Beim ersten Mal war es schon unglaublich, jetzt habe ich erst recht die Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.» Den Weg hat bereits sein Vater Thomas Donatsch in den Siebzigerjahren eingeschlagen. Er war der Erste Winzer in der Schweiz, der seinen Wein in Barriques ausbaute. Und bereits damals begann Thomas Donatsch langlebige Gewächse nach burgundischem Vorbild zu keltern. Diesen Weg will der amtierende und neue Pinot-Noir-Weltmeister Martin Donatsch konsequent weitergehen.
Ein halbes Leben für den Wein: Mit 16 begann der heute 33-jährige Martin Donatsch die Ausbildung zum Winzer.
In grossen Fussstapfen
Seit fünf Generationen keltert die Familie Donatsch in Malans Wein. Es würde nicht verwundern, wenn der kleine Martin bereits im Fläschchen mit Wein in Kontakt gekommen wäre. Nach der Schulzeit entscheidet sich der heute 33-jährige für die Winzerlehre. Anschliessend sammelt er während mehreren Jahren Erfahrungen auf namhaften Weingütern in Tasmanien (Australien), Stellenbosch (Südafrika), St-Emilion (Bordeaux, Frankreich) und Penedes (Spanien). Im Jahr 2001 kehrt er nach Malans in den elterlichen Betrieb zurück. Hier hat er nun seit fünf Jahren die Verantwortung für Reben und Keller inne. Martin Donatsch ist froh um die vielen praktischen Erfahrungen, die er auf seinen Lerh- und Wanderjahren sammeln konnte. Am meisten hat er jedoch zu hause mitbekommen: «Ich habe in aller Welt viel gelernt. Aber am meisten hat mir mein Vater mitgegeben.» Martin Donatsch will den erneuten Weltmeistertitel deshalb seinem Vater Thomas Donatsch widmen. «Ich konnte in seine grossen Fussstapfen treten. Als einer der ganz grossen Winzer hat er mich stets unterstützt und steht mit auch heut emit seinem grossen Wissen und Können zur Seite», sagt der Jungwinzer. Die Winzerfamilie Donatsch setzt auf Spitzenweine. Die Hauptsorten Pinot Noir und Chardonnay keltert Martin Donatsch in den drei Variationen «Tradition», «Passion» und «Unique». Diese unterscheiden sich durch das alter der Reben, die Lagen der Rebgärten und den Einsatz der Barriques. Die Rotweine vergären in Stahltanks und kommen erst nach dem biologischen Säureabbau zur Lagerun ins Eichenfass. Der Pinot Noir «Tradition» reift in gebrauchten Fässern. Für den «Passion» werden neue und gebrauchte Barriques verwendet und das Flaggschiff, der Pinot Noir «Unique» reift ausschliesslich in neuem Holz. Dazu kommen die Spezialitäten Pinot Blanc, Sauvignon Blanc und Completer sowie eine weisse und eine rote Assemblage. Ein Schaumwein und die Süssweine Pinot Gris «Föhnbeerenauslese» und Pinot «Vintage» runden das Sortiment ab. Trotz Rum ist der Winzerfamilie wichtig, dass stets der Wein im Mittelpunkt steht: «Wir begleiten die Weine, wir machen sie nicht», sagt der Doppelweltmeister bescheiden.