In Twann wurden die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs «Berner Wein des Jahres» ausgezeichnet. Der Titel «Berner Winzer, Berner Winzerin des Jahres» geht wie im Jahr zuvor an Sandra und Remo Giauque-Kunz aus Ligerz. Zum zweiten Mal wurde der Spezialpreis für den besten Wein aus pilzwiderstandsfähigen Sorten vergeben. Die Ausschreibung hat erneut grossen Anklang gefunden: 19 so genannte PIWI-Weine wurden ins Rennen geschickt.
Regierungsrat Christoph Ammann, Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion, gratuliert Sandra und Remo Giauque-Kunz aus Ligerz. (Bilder: Marco Zanoni)
Für den Wettbewerb «Berner Wein des Jahres 2024» waren 150 Weine von 30 Weinproduzentinnen und Weinproduzenten aus dem Kanton Bern nominiert. Regierungsrat Christoph Ammann hat heute, in Twann die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs ausgezeichnet.
Als Berner Winzer, Berner Winzerin des Jahres wird jeweils jene im Kanton Bern Weinbau betreibende Fachperson gekürt, die im Wettbewerb mit drei ihrer Weine insgesamt die höchste Punktzahl erreicht. Wie bereits im Vorjahr gewann auch dieses Jahr das Winzerehepaar Sandra und Remo Giauque-Kunz die Auszeichnung.
Viele PIWI-Anmeldungen aus der Region Thunersee
Seit letztem Jahr wird der Spezialpreis «Bester Berner PIWI-Wein» vergeben. Rote und weisse Weine mit einem PIWI-Sortenanteil von mindestens 70 Prozent können am Wettbewerb teilnehmen. Mit diesem Spezialpreis will der Kanton Bern den wachsenden Markt nachhaltig produzierter Weine unterstützen. PIWI steht für «pilzwiderstandsfähige Reben». Das sind neu gezüchtete Rebsorten, die kaum oder gar nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden müssen und deshalb immer mehr im biologischen Anbau eingesetzt werden. Den Spezialpreis für den besten Berner PIWI-Wein geht dieses Jahr an Heinz und Gabriela Tschanz.
Gewinner des Sonderpreises für den besten PIWI-Wein, von links: Christoph Ammann, Heinz und Diemo Tschanz von Tschanzweine in Twann.
Der Kanton Bern nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: «Elf Prozent unserer Rebfläche sind bereits mit PIWI bepflanzt», sagte Regierungsrat Christoph Ammann anlässlich der Medienkonferenz in Twann (Schweiz: drei Prozent). Das zeigte sich auch dieses Jahr bei der Anmeldung: 19 PIWI-Weine wurden ins Rennen geschickt (2023: 21 angemeldete PIWI-Weine). Mehr als ein Drittel der angemeldeten PIWI-Weine stammt aus der Region Thunersee und übriges Kantonsgebiet. Speziell in der Region Thunersee nutzt man die klimatische Einzigartigkeit des Berner Oberlands und setzt gezielt auf pilzwiderstandsfähige Sorten.
Qualitätsweine im Kanton Bern fördern
2024 wurden insgesamt 150 Weine angemeldet (2023: 160 Anmeldungen). Mit dem Wettbewerb «Berner Wein des Jahres» wollen die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion und die Rebgesellschaften des Kantons Bern die Produktion und den Absatz von Qualitätsweinen im Kanton Bern fördern. Zudem wird der «Berner Wein des Jahres» an offiziellen Anlässen des Regierungsrats ausgeschenkt.
Die ausgezeichneten Winzerinnen und Winzer sowie Regierungsrat Christoph Ammann. Von links: Katja Riem, Stefan Marti, Martin Hubacher, Sandra & Remo Giauque-Kunz, Heinz Tschanz, Christoph Ammann, Diemo Tschanz und Fabian Teutsch-Marugg.
Gewinnerinnen und Gewinner 2024
Regierungsrat Christoph Ammann kürt anlässlich der Preisverleihung in Twann zudem die besten Berner Weine der Kategorien Chasselas, Weisse Spezialität, Riesling-Sylvaner, Pinot Noir und Rote Spezialität. Sie dürfen die Bezeichnung «Berner Wein des Jahres 2024» für die Vermarktung verwenden.
Die Siegerweine.
(Quelle: Medienmitteilung Kanton Bern)
Referent Christoph Ammann, Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektor
Liebe Winzerinnen, liebe Winzer
geschätzte Medienschaffende
sehr geehrte Damen und Herren
Jedes Jahr freue ich mich, gemeinsam mit Ihnen die Gewinnerinnen und Gewinner des Kantonalen Wettbewerbs «Berner Wein des Jahres» zu küren: Ich begrüsse Sie herzlich hier in Twann zur 18. Austragung des Berner Wein-Wettbewerbs. Manche erinnern sich: «Berner Staatswein» hiess der Wettbewerb von 2007 bis 2016 – das war vor meiner Zeit. 2017 wurde er umbenannt in «Berner Wein des Jahres». Seither bin auch ich dabei. Es ist bereits das achte Mal. Er gehört, was meine öffentlichen Auftritte als Regierungsrat betrifft, zu meinen jährlichen Highlights.
Dazu gehören auch Besuche wie diese: Vor wenigen Wochen waren wir anlässlich unserer Kaderklausur bei Remo und Sandra Giauque, dem Gewinnerpaar «Berner Winzer des Jahres 2023». Wir genossen eine vorzügliche und vergnügliche Degustation im Weinkeller in Ligerz. Im Anschluss besuchten wir das Rebbaumuseum, das Ihnen allen bestens bekannt sein dürfte. Auch das: ein Highlight. Oder das jährliche Treberwurst-Essen mit dem Regierungsrat – das wir traditionsgemäss in Spiez, in der anderen Berner Weinbauregion, geniessen.
Die Herausforderungen bleiben
So oder so schätze ich den Austausch mit Ihnen sehr, liebe Winzerinnen und Winzer. Was Ihre Branche beschäftigt, beschäftigt auch uns. Auch das kennen Sie bestens:
Es sind Fragen, die uns die intensiv beschäftigen. Sie sind mit Grund, warum wir letztes Jahr den Spezialpreis für den besten Berner PIWI-Wein lanciert haben. Der Anbau pilzwiderstandsfähigen Rebsorten nimmt laufend zu. Der Kanton Bern nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: Elf Prozent unserer Rebfläche sind bereits mit PIWI bepflanzt (Schweiz: drei Prozent). Umso mehr freut es uns, hat die Ausschreibung für den Spezialpreis auch dieses Jahr Anklang gefunden: 19 PIWI-Weine wurden ins Rennen geschickt.
Zukunftsmusik beim Weinbau
Ebenfalls beteiligt ist der Kanton Bern am Huglin Index Projekt der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Vielen von Ihnen dürfte er bekannt sein: der französische Önologe Pierre Huglin. Er entwickelte für die Weinbaugebiete einen bioklimatischen Wärme-Index.
Eine äussert komplexe Angelegenheit, wie Sie sich vorstellen können: Dafür werden Daten von Meteo Schweiz, Klimaszenarien und Klimamodelle ausgewertet. Daraus entstehen Karten, die mit Infos wie Höhenlage und -neigung ergänzt werden. Daraus resultiert dann ein Index, der als Entscheidungsunterstützung hinzugezogen werden kann: etwa beim Beurteilen, welches Gebiet sich für welche Sorten eignet. Die ZHAW hat uns erste Ergebnisse präsentiert, nun erfolgt im Herbst eine Validierung. Wie gesagt: Das Projekt ist sehr spannend, aber äusserst komplex und technisch. Dennoch erhoffen wir uns neue Erkenntnisse.
Rückblick – Vorschau Rebbau
Von der Zukunftsmusik zurück ins Hier und Jetzt: Wie fiel das Jahr 2023 Rebbau-technisch aus? Erneut mehr als erfreulich! Das Weinjahr 2023 war geprägt von einer weinbaufreundlichen Witterung in allen drei Weinbauregionen des Kantons. Wir erinnern uns:
Das alles sorgte für beste Wachstumsbedingungen und bescherte uns nach einem hervorragenden 2022 erneut einen sehr guten Jahrgang. Davon können wir uns alle im Anschluss an die Preisverleihung überzeugen. Und wie sind die Aussichten aufs 2024? Diesen Frühling haben wir einen Vorgeschmack dessen bekommen, wie es auch sein kann: erst frostig, dann nass. Seither ist es nur noch nass: Die vielen und wiederkehrenden Niederschlägen der letzten Wochen machen auch den Weinbäuerinnen und Weinbauern zu schaffen. Hoffen wir, dass das Wetter demnächst besser und beständiger wird.
Wer es detailliert wissen möchte, geschätzte Medienschaffende, darf sich im Anschluss an diesen offiziellen Teil gerne an unsere neue Rebbaukommissärin Pia Riesen wenden. Sie erzählt Ihnen gerne mehr. Pia Riesen hat gestern, am 1. Juli, die Nachfolge von unserem langjährigen Rebbaukommissär Jürg Maurer angetreten.
Und gerne mache ich Sie darauf aufmerksam, dass die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs «Berner Wein des Jahres» ihre Produkte auch am «Bärner Winzer z Bärn» vom 28. Oktober im Berner Rathaus vorstellen.
So. Nun möchte ich das Ganze nicht noch mehr in die Länge ziehen. Lassen Sie uns erfahren, wen die Jury überzeugt hat. Lassen Sie uns die Gewinnerinnen und Gewinner 2024 verkünden – und uns beim anschliessenden Apero selbst von den Besten überzeugen.