Roussanne ist eine eher seltene weisse Rebsorte, die hauptsächlich im französischen Rhônetal, in Savoyen und in der Provence angebaut wird. Die Sorte ist jedoch anfällig für Grauschimmelfäule und den Echten Mehltau und stellt hohe Ansprüche an den Standort. Im nördlichen Rhônetal wurde sie daher weitgehend von der Marsanne Blanche verdrängt.
Der Name Roussanne beschreibt die Farbe der reifen, rostroten Trauben. Der weltweite Bestand wird auf knapp 1.500 Hektar geschätzt. Louis Levadoux, ein französischer Ampelograph ordnete Roussanne der Rebsortenfamilie «famille des Sérines» zu, der auch die Sorten Syrah, Mondeuse, Viognier, Altesse oder Marsanne blanche angehören. Demnach käme die Sorte aus dem Südosten Frankreichs.
Neben dem Rhônetal in Frankreich, wird Roussanne auch in der Toskana innerhalb der Provinz Lucca, Australien und Kalifornien angebaut.
Kleine Bestände sind auch in der Schweiz bekannt.
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermassen beschrieben:
Die Triebspitze ist offen. Sie ist weisswollig behaart mit karminrotem Anflug. Die blasigen Jungblätter sind noch wollig behaart und bereits stark gebuchtet.
Die grossen und dicken Blätter sind fünflappig und tief gebuchtet. Die Stielbucht ist Lyren- förmig geschlossen. Das Blatt ist stumpf gezahnt. Die grossen Zähne sind im Vergleich der Rebsorten weit gesetzt. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist blasig derb.
Die walzenförmige Traube ist klein bis mittelgross und dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind klein und von weisslichen bis goldgelben Farbe, die bei Vollreife ins rostrote tendiert.
Die Rebsorte reift ca. 20 Tage nach der Chasselas (Gutedel) und ist somit im internationalen Vergleich fast noch früh reifend obwohl die Reife selbst im nördlichen Rhônetal nicht immer erreicht wird. Gegenüber dem Echten Mehltau und die Rohfäule ist sie kaum resistent. Der Ertrag ist schwach und zudem schwankend. Roussanne ist eine Varietät der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera). Sie besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstfruchtend. Beim Weinbau wird der ökonomische Nachteil vermieden, keinen Ertrag liefernde, männliche Pflanzen anbauen zu müssen.
Die aus Roussanne gekelterten Weine sind säurereich und haben ein blumiges Aroma das in einigen Lagen in einen Duft von Bergkräutern übgergeht. Sie sind sehr lange lagerfähig und entwickeln im Alter mineralische Noten.
Zusammen mit Marsanne Blanche findet sie im Rhonetal in die weissen Hermitage, Crozes-Hermitage und Saint-Joseph Eingang. Andernorts dient sie als Verschnittpartnerin mit Chardonnay und Vermentino. Reinsortig wird sie von einigen Winzern in Châteauneuf-du-Pape ausgebaut, so im «Vieilles Vignes» des Château de Beaucastel.
Sie wird in der Toskana Montecarlo genannt. In Savoyen heisst sie auch Bergeron.
Weitere Synonyme sind: Barbin, Bergeron, Courtoisie, Fromental, Fromental jaune, Fromenteau, Greffon, Greffou, Martin cot, Petite Roussette, Picotin blanc, Plant de Seyssel, Rabellot, Rabelot, Ramoulette, Rebellot, Rebolot, Remoulette, Roussane, Roussane blanc, Roussette (jedoch nicht mit der Rebsorte Altesse zu verwechseln), Rusan belyi und Rusan blan
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